Seit Wochen durchzogen dunkle Regenwolken den Himmel, die Sonne hatte keine Chance auch nur einen Strahl auf die Erde sinken zu lassen. Kaum jemand traute sich aus seinen Höhlen, nur die Jäger der Stämme trotzten dem Wetter standhaft. Grekas war einer von diesen: „Dieses Wetter macht ich fertig, seit Tagen regnet es ununterbrochen und der Himmel klart einfach nicht auf!“ grummelte er durch das Unterholz stapfend. Die Worte des Schamanen hallten noch immer in seinem Kopf: „Es sind Vorzeichen! Ich spüre es…dieses Gefühl habe ich schon erlebt, lange ist es her, aber dennoch ist es mir vertraut, nur kann ich es nicht deuten. Seid wachsam auf der Jagd!“ Grekas hielt nichts von dem Geschwätz des alten Schamanen und traute lieber seiner eigenen Erfahrung und seinen Sinnen, die ihm aber auch immer wieder ein unbehagliches Gefühl vermittelten. Diese Nacht würde er nicht heimkehren, sondern eine der vielen Jagdhütten als Unterschlupf nutzen. Das Wetter wurde immer schlechter, ein Gewitter zog auf. „Vielleicht kann ich auf meinem Weg zur Hütte noch ein verscheuchtes Tier erlegen!“ dachte er sich als sein Magen knurrte und pirschte leise durchs Unterholz. Donner grollte durch den Wald und als wieder ein Blitz die Nacht erhellte, erspähte Grekas einen großen Hirsch. „Endlich“, seufzte er, „die Jagd beginnt!“ Langsam bewegte er sich vorwärts, immer darauf bedacht, den Hirsch nicht zu erschrecken. Er spannte seinen Bogen, die Sehne war bis zum Anschlag gespannt. Als er plötzlich Gekrächze vernahm. Über dem Hirsch sah er einen Raben auf dem Baum landen. Verärgert über die Störung aber sich nichts weiter dabei denkend, spannte er seine Sehne wieder! Wieder hörte er ein Gekrächze, weitere Raben versammelten sich in den umliegenden Bäumen. Langsam wurde ihm etwas mulmig, trotzdem spannte er seine Sehne wieder und wollte zum Schuss ansetzen, als er plötzlich eine Gestalt erkannte, die sich lautlos dem Hirsch näherte. Sie hielt einen kleinen Dolch in der Hand, gebannt starrte Grekas auf die Szene vor ihm. Die Gestalt bewegte sich nun mit schnellen lautlosen Schritten auf den Hirsch zu und erlegte ihn mit einem einzigen Hieb. „Wie kann so etwas sein?“ dachte Grekas und starrte fasziniert auf das Schauspiel vor ihm. Auf einmal lief es ihm kalt den Rücken herunter, die Gestalt starrte genau zu der Stelle, wo er in trügerischer Sicherheit von Dunkelheit umgeben stand. Erst jetzt, viel zu spät für einen Jäger seiner Klasse, bemerkte er, dass er umzingelt war. Als er nach oben schaute, sah er unzählige Raben auf den Bäumen sitzen, ruhig und gelassen starrten sie ihn an! Die Männer, die sich vor ihm versammelt hatten, hatten den gleichen unheimlichen Blick. „Was ist hier los?“ stammelte Grekas, als er bemerkte, dass die große schwarze Gestalt mit dem Dolch nun direkt vor ihm stand: „Wie heisst Du?“ raunte dieser! „Mein Name ist Grekas, Grekas der Jäger und wer bist Du?“ „Forsch ist er ja“, grinste die Gestalt „aber mein Name ist nicht wichtig, solange Du am Leben bleiben willst! Ich gebe Dir einen Auftrag, den Du exakt befolgen solltest, wenn Dir dein Leben lieb ist. Wirst Du ihn ausführen?“ „Ich, ich, ich“, Grekas hatte Angst, diese Stimme, diese Augen „ ja, ich werde ihn ausführen!“ Die Gestalt grinste: „Gut, gehe zu allen Stämmen im Tal und verkünde folgendes:
„Aus der Dunkelheit der Nacht geboren, wo ewig Schatten herrschten, vereinte Sie das Schicksal, um eines zu vollbringen, ihre Flügel der Finsternis auszubreiten!
Im Morgengrauen, die Stund´ der Jagd, wirst auch Du die schwarze Macht zu spüren bekommen!
Die corvuS coraX sind wieder vereint!“
Grekas schluckte und rannte los, er kannte die Geschichten und wusste, was das zu bedeuten hatte!
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