Skali - Das neue Gefährt

  • Der Baumeister


    Selbst für das Tale Thoka war es kalt geworden.
    Trotzdem herrschte in den späten Abendstunden in den Höhlen der Händler unter dem Schein einiger Fackeln weiterhin reges Treiben.


    Heute war der große Tag von dem sich Skali so viel versprach.
    Zwar hatten seine Schneemänner den erhofften reißenden Absatz gefunden, aber er kannte die Gesetze des Handels nur zu gut. Was heute noch gutes Geschäft verspricht, ist bereits morgen veraltet.
    So hatte Skali frühzeitig reagiert und einige findige Konstrukteure um sich gescharrt. Seine eigenen Marktstudien hatten zu Tage gefördert, in welche Richtung seine neue Ware gehen sollte. Jetzt waren Ideen gefragt und selbstverständlich eine schnelle Umsetzung.


    In langen Nächten hatten sie gemeinsam über Ideen, Werksstudien und fehlgeschlagenen Experimenten gebrütet. Seit einiger Zeit hatten sie sich auf den Bau eines Prototyps geeinigt. Nach monatelanger Arbeit wollten seine teuer bezahlten Entwickler heute ihr Werk präsentieren.
    Einzig der Baumeister selbst war noch nicht eingetroffen.



    Skali lief aufgeregt auf und ab.
    Vor einigen Minuten hatte er das Unterfangen aufgegeben bereits frühzeitig einen Blick auf den unter Fellen verdeckten Prototypen zu werfen. Immer wieder hatten ihn die Konstrukteure zurückgewiesen.
    „Wann kommt denn endlich der Baumeister?“ fragte Skali ungeduldig. „Lieber Händler, unser Chef hat sich für den Abend angekündigt und wird auch pünktlich erscheinen.“ „Will ich auch hoffen! Nicht, dass er sich in einem Schneesturm verlaufen hat!“


    Endlich hörte Skali vor der Höhle das Wiehern von Ponys. Der Baumeister mußte eingetroffen sein. Nicht mehr lange und Skali wird erfahren, ob seine Investitionen Aussicht auf einen satten Gewinn versprechen.

  • Die Vorführung


    Die Vorführung


    Die winterliche Sonne spendete wenig Wärme, die von einem eisigen Wind bekämpft wurde.
    Auf einem Hügel herrschte einige Aufregung, die von unten aus dem Tale mit großer Neugier beobachtet wurde.


    Eingewickelt in warme Felle stand Skali neben dem Baumeister und wartete voller Spannung auf die Vorführung. Voller Begeisterung hatte er die neue Konstruktion am gestrigen Abend begutachtet und die Ausführungen des Baumeisters über die Funktionsweise der neuartigen Apparatur hatten ihm die Sprache verschlagen. Ungläubig schüttelte er den Kopf als er sich an die Beschreibung erinnerte.


    „Ah, das Zeichen!“ sagte der Baumeister. „Meine Kollegen sind bereit die Vorführung zu beginnen. Verehrter Händler, wenn sie so freundlich wären das Zeichen zu geben.“
    Skali nahm das dargebotene Tuch entgegen und erklomm den großen Findling.
    Mit jugendlicher Vorfreude schwenkte er das Tuch zum Zeichen des Starts.


    Skali beoachtete den Lauf genau. Kaum war das Gefährt über den Scheitelpunkt der Anhöhe geschoben worden, erhöhte sich die Geschwindigkeit enorm. Immer näher sah er es in ihre Richtung gleiten. Er konnte bereits Bernhard an der Lenkung erkennen. Mit rasendem Tempo schoss Bernhard auf sie zu und eben so schnell an ihnen vorbei, bis er in einiger Entfernung zum Stillstand kam.


    „Wir müssen noch ein wenig an der Lenkung feilen und vielleicht ein paar Wege so präparieren, dass wir keinen Schwung beim Ausweichen von Bäumen und Steinen verlieren, aber wir sind guter Dinge, dass uns eine gute Konstruktion gelungen ist.“ Erläuterte der Baumeister sachlich.


    „Machen Sie Witze?“ fragte Skali aufgeregt. „Das ist besser als ich es mir je vorstellen konnte! Dass ist nicht nur Funktionalität, sondern auch Fahrvergnügen! Oh, ich sehe schon die Schriftzüge in Stein gemeißelt DAS SCHNEEMOHBIL – REISEN WIE DER BLITZ!“ Er nahm den Baumeister beim Arm „Was sagten sie sind die maximalen Transportmengen?“ Der Baumeister guckte überrascht ob der Begeisterung. „Holz und Steine sind sehr schwer und auch zu sperrig, davon können wir nur wenig transportieren, aber Getreide können wir einiges unterbringen!“


    „Ich bin begeistert! Wann darf ich selber mitfahren?“ war Skalis Reaktion. Wieder antwortete der Baumeister im sachlichen Ton, sichtlich überfordert mit der Begeisterung. „Wenn wir weiter so gut vorankommen und wir ausreichend Material zur Verfügung haben, dann rechnen wir damit in einigen Monaten die Serienreife erreichen zu…“


    Er blickte sich fragend zu seinem Zuhörer um, der allerdings bereits auf das Gefährt zu rannte und Anweisungen gab eine weitere Fahrt mit ihm am Steuer vorzubereiten.

  • „Meine lieben Freunde und Handelpartner. Heute ist ein stolzer Tag für meine Handelgilde. Nach jahrelangen Planungen, monatelanger Feinarbeit präsentieren wir voller Freude unser neustes Angebot!“ rief Skali schallend über das Tale.
    „Eine Konstruktion, wie sie das Tale noch nicht gesehen hat, ein Gefährt, dass ohne Übertreibung als die Krönung der zivilen Konstruktionskunst bezeichnet werden kann. Nicht zu Unrecht sagen wir REISEN WIE DER BLITZ. Oh meine Freunde, ich will Euch nicht länger auf die Folter spannen, ich präsentiere: DAS SCHNEEMOHBIL!“


    Hinter Skali ging ein großes Tor auf und ein verhülltes Objekt wurde von Bernhard und Bernhard auf die Bühne geschoben. Schließlich wurde das Gefährt enthüllt und vom Steuer des Schneemohbils grüßte –richtig- Bernhard.


    „Ich sehe es in Euren Augen funkeln, aber wartet erst ab bis ihr das Gefährt in voller Fahrt erlebt habt!“ Skali überschlug sich vor Begeisterung „Darf ich Ihre geschätzte Aufmerksamkeit auf die Anhöhe zu Eurer Rechten lenken? Dort oben seht ihr ein weiteres Exemplar des Schneemohbils und Bernhard wird es jetzt vorführen.“
    Skali gab mit einem Tuch das Zeichen zum Start.


    Während Bernhard in halsbrecherischer Fahrt den Hügel hinunterfuhr ging ein staunendes Raunen durch die Zuschauermenge.


    „Oh ja, ich wusste es sie sind begeistert.“ Skali setzte seine zufriedene geschäftstüchtige Miene auf. „Und für alle, die eher auf die technischen Details achten, habe ich auf dieser Tafel die Merkmale zusammengefasst!“



    „Und jetzt fragen sie sich bestimmt alle was für einen völlig überteuerten Preis der Halsabschneider dafür verlangt, richtig?“ witzelte Skali. „Nein nein, ich mache Ihnen sogar ein spezielles Angebot! Auf den kleinen Kaufpreis, der gerade eben so meine Ausgaben deckt, lege ich für die ersten fünfzig Käufer noch was drauf! Jedem der Fünfzig, die für den Preis von einen Bernhard, fünfundzwanzig Holz, dreissig Stein, ein Metall und ein Schwefel bei den bekannten Verkaufsbedingungen von mindestens zehn und maximal fünfzig pro Handelsperiode an mich liefert, bekommt zehn meiner allseits beliebten Schneemänner als Geschenk oben drauf!“
    Skali genoss die aufbrausende Lautstärke und den Andrang, der sofort an der Steintafel mit den technischen Werten und an seinen Schreibertischen einsetzte.


    Eigenschaften:
    Fernangriffsschaden 0
    Gebäudeschaden 0
    Getümmelschaden 1
    Fernkampfwiderstand 14
    Nahkampfwiderstand 8
    Größe 20


    Bewegungseigenschaften
    Tempo 0.9
    Proviant 0.8


    Preis: 1 FK 25 Holz 30 Stein 1 Metall 1 Schwefel


    Tragekapazitäten:
    60 Nahrung
    5 Holz
    5 Stein


    Handelshöhlen + Schneemänner