Was nach Saramari noch geschah ...

  • Gipfeltreffen



    Uga hatte den Platz, an dem der Friedensrat der Götter stattfinden sollte, gut gewählt.
    Auf einem spärlich bewachsenen Hügel waren bereits einige Halbgötter versammelt, und die den Hügel umgebende Ebene bot genug Platz, um den sich nicht ganz wohlgesinnten Armeen genügend Sicherheitsabstand untereinander zu geben.


    Uga stand etwas abseits und beobachtete das Treiben um ihn herum mit Argusaugen. Von der Erhebung aus konnte man deutlich sehen, dass jedes Heer dicht beeinander blieb und ein eigenes, unabhängiges Lager bildete. Zu tief war die Feindschaft zwischen den Anhängern der beiden Götter, als dass sie schnell zum gewohnten, bunten Miteinander hätten finden können. Uga runzelte missbilligend die Stirn und ließ seinen Blick weiter über die Menge schweifen.


    In den Lagern der bereits angekommenen Armeen herrschte reges Treiben. Immer wieder konnte er Streitigkeiten zwischen seinen Kriegern und Anhängern Aggas erkennen. Direkt vor seinen Augen schoss ein aufgeregter Brandfpeilschütze Carmis auf einen von Slavomirs Drachenseglern, der zu nah am feindlichen Lager vorbeischoss. Uga seufzte. Und dann wich die Sorge in seinen Gesichtszügen blankem Entsetzen, als der Schütze von einer Elite-Rennschnecke hinterrücks angegriffen und getötet wurde. Nichteinmal seine höchsten Halbgotteinheiten konnten sich an einen Waffenstillstand halten. Wie sollte er es je schaffen, wieder Frieden in diese Reihen zu bringen?


    Es wurde merklich stiller in den Lagern, als die Krieger ein leises Grollen vernahmen. Das Geräusch wurde immer lauter, und als die Erde unter den den Füßen der Wartenden langsam zu zittern anfing, gab es keine Zweifel mehr: Die Armeen von Kirkalot, Feeble und Nicknehm waren im Anmarsch. Blitzschnell bildete sich eine Schneise für die Herannahmenden, denn niemand wollte sich den Brontosauriern Feebles oder den Kampfmammuts Kirkalots in den Weg stellen.


    Als Uga sah, dass sich Nicknehm, Feeble und Kirkalot dem Treffpunkt näherten, kehrte auch er wieder in den Kreis der wartenden Halbgötter zurück und nahm gegenüber seines Bruders Platz.

  • Gipfeltreffen - Teil II


    Als die Drei in den Kreis der wartenden Götter eingetreten waren, fehlte nur noch der Halbgott des Feuers, Paffi.


    FANGEN WIR OHNE IHN AN. ER WIRD NACHKOMMEN grollte Agga, leicht verärgert darüber, dass ausgerechnet einer seiner Halbgötter zu spät zum Treffpunkt kam.


    "Er hat den weitesten Weg, zudem wird ihn die Kunde von unserem Rat erst spät erreicht haben." versuchte Uga seinen aufgebrachten Bruder zu beschwichtigen. "Aber gut, wenn Du möchtest, beginnen wir ohne ihn. Ich möchte dieses Treffen hier nutzen, um nochmals zu beteuern, dass weder ich, noch einer meiner Anhänger etwas mit dem gewaltsamen Tod Deines Spähers zu tun hatten. Insofern ist dieser ganze Krieg, den wir hier führen, sinnlos."


    DASS DU DAS SO SIEHST WAR JA KLAR WIE EIN GEBIRGSBACH dröhnte Aggas Stimme über den Hügel. WER SONST SOLLTE MEINEN SPÄHER GETÖTET HABEN?!?


    "Ich habe keine Ahnung, wer für den Tod des Kriegers verantwortlich sein könnte. Leider konnte keiner meiner Schamanen den Leichnam betrachten, so dass wir keine Spuren haben." sprach Uga. "Ich mache Dir einen Vorschlag, mein Bruder. Lasst die Waffen ruhen. Lasst uns den Schuldigen gemeinsam suchen, denn es schein jemand zu sein, der uns beiden feindlich gesinnt ist. Warum sonst sollte er ein Interesse daran haben, dass sich unsere Armeen gegenseitig die Köpfe einschlagen?"


    KÖNNTE ES MÖGLICH SEIN, DASS ES DER ALTE MANN WIEDER GEWAGT HAT, EINEN FUSS IN DIESES GEBIET ZU SETZEN? Agga warf einen bohrenden, fragenden Blick in die Runde der Halbgötter.


    Doch Kirkalot schüttelte den Kopf. "Nein, ich glaube nicht, dass er es schon wieder wagen würde" erwiderte er, der vor einem Zeitalter Seite an Seite mit dem Alten Mann dem Tode gedient hatte und ihn kannte wie kein Zweiter. "Der Alte Mann ist durchtrieben und schlau, und es dauert eine Weile, bis er wieder eine schlagkräftige Armee um sich herum versammelt hat. Er wird zweifelsohne irgenwann zurückkommen und versuchen, sein Werk zu vollenden, aber bis dahin vergehen noch viele Monde.


    "Aber selbst wenn wir uns auf einen andauernden Waffenstillstand einigen, müssen wir auch unsere Krieger davon überzeugen. Wenn wir es nicht irgendwie schaffen, dann wird er sein Ziel erreichen ohne jemals augetaucht zu sein" gab Uga seine Bedenken preis.


    Die anwesenden Halbgötter Ugas nickten und sarrten eine Weile nachdenklich ins Feuer. Während die Halbgötter Aggas und dieser selbst aufgeregt murmelten. Ein Waffenstillstand kam für sie eigentlich nicht in Frage, so lange sie nicht eindeutig von der Unschuld Ugas überzeugt waren.

  • Gipfeltreffen - Teil III


    SOLLEN SIE SICH DOCH WEITERHIN DIE KÖPFE EINSCHLAGEN! polterte Agga nach einer Weile DAFÜR SIND ES SCHLIESSLICH KRIEGER!


    "Das Tal liegt bereits in Schutt und Asche!" gab Feeble zu Bedenken.
    "Ja, die Frauen und Kinder leiden jetzt schon permanent an Hunger, weil die Armeen die Kornkammern geplündert haben, und die kläglichen Nahrungsmittelvorräten in den Vorratsgruben längst aufgebraucht sind." warf Slavomir in die Diskussion ein, "Wir brauchen undbedingt wieder Frieden, damit die Bewohner das Tal wieder aufbauen können."


    "Ach was," Carmi machte eine wegwerfende Handbewegung, "so lernen die jungen Krieger wenigstens bei Zeiten, sich selbst wirkungsvoll zu verteidigen!"
    "Und beim Auskundschaften von Ugas Lagern können sich die Amazonen früh im Anschleichen üben!" Firak grinste bei dem Gedanken daran zufrieden. "So ein Bürgerkrieg hat duchaus seine Vorteile!"


    Doch Trubatsch schüttelte energisch den Kopf und widerspach seinen Vorrednern:
    "Nein! Wir haben unsere Anhänger durch unseren Krieg in diese Raserei gebracht, also müssen wir auch dafür sorgen, dass sie beendet wird! Sie müssen wieder in Frieden miteinander leben! Klar, die eine oder andere kleine Reiberei zwischen den Clans wird es immer geben, aber dieser abgrundtiefe Hass gegenüber Anhängern des anderen Gottes muss aufhören!"


    WER SAGT DENN, DASS WIR FRIEDEN WOLLEN? DER TOD DES SPÄHERS IST IMMER NOCH NICHT EINDEUTIG GEKLÄRT, GESCHWEIGE DENN GERÄCHT! grollte Agga immer noch vernehmlich.


    "Das ist es!" Slavomir sprang auf und brachte seinen Vorschlag vor: "Wir könnten ein Turnier ausrichten! Und nachdem sie im Moment zu sehr darauf fixiert sind, ob sie nun Ugas oder Aggas Anhänger sind, wird es ein Turnier, in dem die Krieger unabhängig von ihrer Götterverehrung gegeneinander antreten und ihr Können messen."


    Uga lächelte ihm voller Annerkennung zu: "Das ist ein sehr weiser Vorschlag, Slavomir! So könnten wir das Problem lösen."


    Allerdings sahen das Aggas Halbgötter scheinbar anders, wie Kirkalot es mit einem höhnischen Lachen zum Ausdruck brachte: "Das ist doch albern! Kämpfen ohne scharfe Waffen, und ohne sich dabei zu töten! Das ist doch Kinderkram! Lassen wir lieber den Krieg so laufen wie bis jetzt!"


    So ging die Diskussion noch eine Weil zu, ohne dass es zu einer Einigung kam, bis Uga schließlich aufstand und zur Abstimmung aufrief. So kam es, wie es kommen musste: Firak, Carmi, Kirkalot und Agga stimmten gegen das Turnier, Trubatsch, Feeble, Nicknehm, Slavomir und Uga waren für das Turnier und gewannen die Abstimmung mit einer Stimme Mehrheit.


    Agga grollte noch eine Weile ob der Ungerechtigkeit der Abstimmung, aber die Aussichten auf ein kampfreiches Turnier und die Neugier darauf veranlassten ihn letzten Endes, die Entscheidung so zu akzeptieren.

  • Eine lange Reise


    Ein rauher Wind wehte über die verschneiten Wälder und Berge des Nordens. An Tagen wie diesem konnte man kaum einen Steinwurf weit sehen. Die Kälte hatte diese Gegend fest im Griff.
    Doch dies alles konnte die einsame Gestalt nicht aufhalten, die sich zielstrebig durch die Schneemassen vorwärtskämpfte.
    An einer windgeschützten Stelle zwischen einigen Felsen naher einer Klippe legte die Gestalt eine Rast ein und erinnerte sich an den Beginn dieser Reise zurück...



    Flammen loderten an den Wänden um die große Höhle zu beleuchten und ein milder Wind berichtete von dem was außerhalb geschah. An der hinteren Wand schien ein kleiner Wasserfall zu entspringen und das Wasser bahnte sich einen Weg nach draußen.
    Vor dieser Szene trohnte eine Gestalt, die so viel Ruhe und Frieden wie sonst kein Wesen ausstrahlen konnte. Uga, dessen höchstes Ziel es ist, Leben zu kreieren.
    Eine Gestalt trat an Uga heran.


    "Mein Herr, ich bitte dich mich auf eine Reise zu entlassen, während die Spiele stattfinden. Ich habe eine Mission
    von äußerster Dringlichkeit zu erfüllen. Dunkelheit braut sich am Horizont zusammen! Ich muss einen alten Freund
    im hohen Norden aufsuchen, um Antworten auf die vielen Fragen zu finden, die mich in letzter Zeit beschäftigen."


    "Nun gut, Nicknehm," sprach Uga mit sanfter Stimme, "wenn die Gefahr wirklich so groß ist, werde ich dich ziehen
    lassen, auch wenn es mich schmerzt, dass du mich schon wieder verlässt. Aber ich spüre, dass die Zeit drängt und
    ich dich nicht zurückhalten kann. Gehe deinen Freund suchen. Ich werde dir folgen, sobald ich kann."


    "Danke Uga, mein Herr," sprach Nicknehm und wandte sich ab, um die Höhle zu verlassen...



    Der Sturm war weiter gezogen und Sonnenstrahlen liesen die mit Schnee bedeckten Ebenen hell erleuchten. Nicknehm erhob sich und ging zum Rand der Klippe. Vor ihm erstreckten siche weite Ebenen und ein großer Wald, der einen riesigen Sumpf umgab.
    Er war angekommen, doch seine Reise hatte erst begonnen ...

  • Das Gipfeltreffen - Teil IV


    Die Runde der Götter mit ihren Halbgöttern war erneut zusammengekommen, um über das Turnier zu diskutieren. Inzwischen vermissten beide Götter einen Halbgott.
    Während Uga Nicknehm ziehen lassen mußte, da er die Dringlichkeit seiner Mission erkannte, tappte Agga immer noch über den Verbleib Paffis im Dunkeln. Seine Späher durchforschten jeden Winkeln des Tals nach Hinweisen.


    DAS TURNIER IST DIE REINSTE ZEITVERSCHWENDUNG! STATT GROSSE SCHLACHTEN ZU SCHLAGEN, BEGNÜGEN SICH DIE WEICHLINGE MIT SCHNELLEN SIEGEN. WO IST DER SINN IN EINEM SIEG, WENN NIEMAND LEIDET, WENN NIEMAND DA IST DEN MAN VERHÖHNEN KANN? SAG MIR BRUDER IST DAS ALLES??? polterte Agga in seiner gewohnten Art.
    „Nein mein Bruder, es ist keine Zeitverschwendung. Du siehst wir sitzen friedlich beieinander anstatt uns sinnlos zu bekämpfen. Ich hoffe, ich konnte Dich davon überzeugen, dass keiner meiner Baumhirten für den Tod Deines Spähers verantwortlich und somit der gesamte Krieg hinfällig ist.“ begann Uga ruhig.
    „Und ich bin der Meinung, dass das Turnier durchaus große Leistungen gesehen hat. Auch Du, Agga, mußt inzwischen aus den endlosen Schlachten mit meinen Gefolgsleuten gelernt haben, dass sich nicht immer die rohe Gewalt durchsetzt, sondern häufig Taktik und Gelassenheit, das Warten auf den richtigen Augenblick, der Weg zum Sieg ist!“
    PAH! EIN SIEG OHNE BLUTVERGIESSEN IST KEIN SIEG SONDERN EINE FARCE!!


    „Sieh hier, die Häuptlinge mit dem Namen Irenicus und warhammer und auch JimPanse und Sebi90 haben großartige Leistungen vollbracht und in ihren Gruppen die meisten Höhlen erobert! Wir sollten sie dafür ehren!"
    ICH SOLL DIE KÄMPFER DAFÜR EHREN, DASS SIE KÄMPFEN?? ICH EHRE AUCH KEINEN VOGEL, DAFÜR DASS ER FLIEGT!!! ES IST IHRE AUFGABE, DIE SIE IN MEINEN AUGEN EHER KLÄGLICH VERRICHTEN! WAHRE SCHLACHTEN SEHEN ANDERS AUS!! MEIN SCHÜLER BELGARION, DER NATÜRLICH AUCH IN DIESEM TURNIER WEITER DABEI IST, JA DER HAT ALS ANFÜHRER DER SCHLACHT UM TRUBATSCHS HÖHLE GROßARTIGES GELEISTET!!! mit funkelnden Augen starrte Agga zu Trubatsch herüber, der etwas verlegen seinen Blick abgewandt hatte.
    "Ach Bruder, lass doch diese alten Geschichten ruhen. Wir richten dieses Turnier aus, um wieder Frieden zu schaffen. Lass mich auch die anderen Qualifizierten erwähnen, die nicht minder hart gekämpft haben. Da sind zum einen Hagga, Haktar und auch palme. Und auf der anderen Seite noch kheggi, J-Sylt, Khamul und merlin. Wir werden sie im Finale wieder begrüßen können."
    JAJA, DIESE HÄUPTLINGE HABEN DIE NOCH SCHWÄCHEREN MADEN BESIEGT! ICH SAGE IMMER: NACH DEM KRIEG IST VOR DEM KRIEG UND DIE VIEL ZU LANGE PHASE DAZWISCHEN SCHIMPFT SICH FRIEDEN!!


    Agga sah in der Ferne eine Gruppe Schattenamazonen heraneilen. Selbstverständlich sah er die Geschöpfe Firaks auch wenn sie für die meisten Augen unsichtbar bleiben.
    NA GUT, BRUDER. ICH GESTEHE EIN, DASS DAS TURNIER EIN NETTER ZEITVERTREIB IST! ABER WENN DU DENKST ICH LASSE MICH VON DEINEN INTRIGEN ABLENKEN, DANN IRRST DU!! Damit verließ Agga den Versammlungsort und nahm die Schattenamazonen zusammen mit Firak in Empfang.


    WAS HABEN SIE ZU BERICHTEN, FIRAK??
    „Herr, meine Schattenamazonen berichten, dass sie eine Lagerstätte der Armee Paffis entdeckt haben. Allerdings gibt es dort außer mehrerer Tage alter Brandspuren keine Hinweise auf seinen Verbleib!“ berichtete Firak wie befohlen.
    PAFFI HINTERLÄßT ÜBERALL BRANDSPUREN. MEHRERE TAGE SAGST DU?!? HMM, BISHER WAR PAFFI STETS VERLÄßLICH, UND BLIEB NIE SOLANGE OHNE NACHRICHT FORT!! ABER WAS KÖNNTE IHM ZUGESTOßEN SEIN?? FIRAK, VERDOPPEL DEINE SPÄHER UND LASSE SIE AUCH IN DEN GEMÄCHERN UGAS SUCHEN!!
    „Herr, Uga wird nicht erfreut sein, wenn er sie entdecken sollte!“
    DANN SORGE DAFÜR, DASS ER SIE NICHT ENTDECKT!!!

  • Eine lange Reise - Teil II


    Nach einigen Tagen, in denen Nicknehm die weiten Ebenen und Wälder des Tals durchwandert hatte, fand er immer noch keine Spur seines Freundes. Der Sturm war zurückgekehrt und wehte Schnee in jede noch so kleine Lücke.
    Nicknehm saß im Schutz der Bäume und überlegte, wie er seine Suche fortsetzen sollte. Vielleicht hätte er doch auf Feebles Ratschlag hören und einige seiner Krieger als Späher mitnehmen sollen. Aber der Weg, der vor ihm lag war nur für ihn alleine bestimmt und jede weitere Person würde die Reise nur erschweren.


    Der Halbgott des Lebens began mit dem Gedanken zu spielen, seine Reise fortzusetzen und die Suche abzubrechen, als er den Klang krachender Äste hinter sich vernahm. Nicknehm erhob sich ruckartig und drehte sich kampfbereit um.
    Vom Boden erhob sich eine Gestalt zwischen den abgebrochenen Zweigen und schüttelte den Schnee von sich ab.


    "Meister, es ist schön Euch zu sehen!"
    "Es ist auch schön dich zu sehen, mein alter Freund und ehemaliger Schüler", erwiderte Nicknehm, "wie ich sehe stolperst du immer noch gerne über deine eigenen Beine."
    "Und Ihr scheint immer noch Leute an den entlegensten Orten zu suchen." gab Nebrot leicht beleidigt zurück.


    Ein kurzer Moment der Stille und dann fingen beide an lauthals zu lachen.


    "Es tut gut dich zu sehen, Nebrot", sprach Nicknehm.
    "Nun, Meister. Ihr scheint nicht gekommen zu sein, um mir zuzusehen, wie ich aus den Bäumen falle. Und Euer Gesicht sagt mir, dass es eine sehr ernste Angelegenheit ist", antwortete Nebrot.
    "In der Tat mein Freund, uns bleibt nicht viel Zeit!"
    "Aber lasst uns nicht hier draußen reden", sprach Nebrot, "meine Höhle ist nicht weit entfernt und dort ist es um einiges gemütlicher als hier draußen."


    "Dann lass uns keine Zeit vergeuden. Wir haben viel zu besprechen!", antwortete Nicknehm und die beiden machten sich auf den Weg zu Nebrots Unterschlupf.

  • Das Gipfeltreffen - Teil V


    Agga sass in seinem riesigen Zelt und überflog die letzten Ergebnisse des Turniers. Einige blutige Schlachten hatten ihm doch ein wenig Kurzweil bereitet und ihn kurzzeitig von den Gedanken an das Nichterscheinens Paffis abgelenkt.
    Die Späherinnen Firaks hatten keine Hinweise entdecken können. Keine Schattenamazone war aus den Gemächern Ugas zurückgekehrt. Agga nahm zur Kenntnis, dass Uga diese Vorfälle als das normale Geplänkel hinnahm und außer ein paar spitzen Bemerkungen davon absah dieses Thema anzuschneiden. Uga schien seinen eigenen Gedanken nachzuhängen, immerhin war auch einer seiner Halbgötter verschwunden.


    Kirkalot betrat das Zelt und machte eine flüchtige Verbeugung. „Herr, hier ist ein Mann angekommen, der behauptet mit Informationen über den Verbleib von Paffi dienen zu können!“
    WAS SAGST DU DA, KIRKALOT? WER IST ES?
    „Ich kenne ihn nicht, Herr. Ein Krieger gehüllt in ein schwarzes Gewand, ihn umgibt eine Aura der Macht. Und er hat einen Schoßhund!“
    MACHT? SCHOßHUND? BRING IHN SOFORT HEREIN, DANN WERDE ICH IHM BEIBRINGEN WAS MACHT BEDEUTET!!!


    Sekunden später betrat ein großer Mann mit einem aufrechten Gang das Zelt, gefolgt von einem 3-köpfigen Geschöpf, dass sich in einer Ecke zusammenrollte und sein Fell mit seinen drei Köpfen putzte. Der Mann war in ein dunkles matt schimmerndes Gewand gekleidet, auf der undeutlich das Symbol eines Drachens zu erkennen war.
    Der Mann stütze sich auf sein Schwert und machte einen tiefen Knicks.


    „Meister, ich bin gekommen um zu dienen!“ begann der Neuankömmling.
    PAH! MIT DIESEM GEWÄSCH ERREICHST DU GAR NICHTS BEI MIR, NAMENLOSER! SPRICH WINZLING!! WIE LAUTET DEIN NAME UND WAS IST DEIN BEGEHR?
    „Mein Name ist nicht von Bedeutung, aber meine Informationen werden sich nützlich erweisen, Meister!“ sprach der Unbekannte mit leiser Stimme.
    DU WAGST ES MIR DEINEN NAMEN VORZUENTHALTEN?!? grollte Agga und zerschlug mit einer leichten Handbewegung einen kleinen Tisch.
    „Meister, ich bin zu unbedeutend Dir meinen Namen zu offenbaren, aber ich biete Dir meine treuen Dienste und Informationen!“
    SPRICH, ODER MUSS ICH DICH ERST AUF MEINEN FOLTERBÄNKEN STRECKEN??
    Der Mann flüsterte: „Wie ich hörte vermißt mein Meister einen seiner Halbgötter! Ich habe Erkenntnisse über den Verbleib vom Halbgott des Feuers, die ich Euch gegen einen kleinen Gefallen preisgeben möchte!“
    GEFALLEN? DU KLEINE MADE MAßT DIR AN, MIR EINEN GEFALLEN ABZUFORDERN?? ICH HABE HIER EINEN GEFALLEN FÜR DICH: GIB MIR DEINE INFORMATIONEN UND ICH WERDE DICH VIELLEICHT AM LEBEN LASSEN!!
    Unbeirrt fuhr der Unbekannte fort. „Meister, mein Tod nützt Euch gar nichts. Mit mir würden die letzten Hinweise auf den Verbleib von Paffi sterben. Hört mich an!“
    Aggas Augen funkelten vor Zorn, aber der Unbekannte schien keine Angst zu kennen. Agga mußte sich eingestehen, dass ihm diese Furchtlosigkeit gefiel.


    „Meister, wie es aussieht hat Euch Paffi verlassen und vielleicht sogar verraten!“ flüsterte er mit verschwörerischer Stimme. „Ich bitte Euch mich für den Fall, dass ich Recht behalte, an seiner Statt als Herr des Feuers in Eure Reihen aufzunehmen. Meine ewige Treue und mein unerbittlicher Einsatz für Eure Sachen werden Euch sicher sein. Und ich werde Euch natürlich alles erzählen was ich über Paffis Verschwinden weiß!“


    Agga erhob sich mit einem finsteren Grinsen und baute sich in voller Größe vor dem Mann auf.
    ICH BIN MIR NICHT SICHER, OB DU LEBENSMÜDE ODER EINFACH NUR DUMM BIST! brüllte Agga DU ERDREISTEST DICH MEINEM TREUEN DIENER VERRAT VORZUWERFEN UND IM GLEICHEN ATEMZUG ERHEBST DU ANSPRUCH AUF SEINEN PLATZ AN MEINER SEITE?!?!
    Agga schleuderte einen kleinen Feuerball auf den Unbekannten. Dieser ertrug die Schmerzen ohne einen Laut von sich zu geben. NOCH KEINER HAT ES GEWAGT MICH SO ZU ERNIEDRIGEN! Ein weiterer kleiner Feuerball rauschte auf den Mann herab. Das dreiköpfige Geschöpf in der Ecke jaulte kurz, aber der Mann zeigte keine Reaktion.
    ES WIRD DIR IN DEN UNAUSSPRECHLICHSTEN QUALEN EINE FREUDE SEIN, MIR DEIN WISSEN MITZUTEILEN!!! NIEMAND BELEIDIGT MICH UNBESTRAFT!!! KIRKALOT!!
    Kirkalot sprintete heran. „Ja, Herr!“
    NiMM DIESE DRECKIGE KREATUR IN DEIN GEWAHRSAM UND GEHE SICHER, DASS ER GENUG SCHMERZEN ERFÄHRT!!! LASS IHN AM LEBEN, ICH WERDE IHN IN KÜRZE WEITER BEFRAGEN!!!

  • Das Gipfeltreffen - Teil VI


    Agga lief sichtlich ungehalten auf und ab. Uga und einige Halbgötter gingen die neusten Turnierergebnisse durch.


    Firak las von einer Steinplatte ab. "Raven, Erzengel, RegitLagneb, nOOb, Stalk3r und Pohihihi haben die dritte Runde des Turniers überstanden." "Ich glaube nicht, dass wir damit unseren Meister belästigen sollten!" meinte Kirkalot mit schwerer Stimme, "er hat derzeit andere Gedanken im Kopf." Seine Hände schmerzten von der stundenlangen Folter des Unbekannten.
    "Auch in der letzten Vorrunde unseres schönen Turniers sind herausragende Leistungen erbracht worden." flötete Slavomir. "c00l.ZeRo, Hitman, Sphero, lukas.s, Ash-rak und Fisherman haben mit Mut und Ausdauer diese Runde für sich entschieden!"
    "Mut und Ausdauer? Weißt Du eigentlich was das ist, Slavomir?" fuhr Kirkalot ihn an, "Du bist doch nur auf Schnelligkeit aus, weil Du einen ordentlichen langen Kampf gar nicht aushälst!" "Deinen jämmerlich langsam Mammuts kommt ja selbst ein blinder Faustkämpfer wie ein Drachensegler vor!" schmipfte Slavomir, und schon sassen sich beide kampfbereit gegenüber.


    "Ruhe!" sagte Uga mit sanfter Stimme. "Hört auf zu streiten, Kinder! Wir wollen hier die Helden ehren, und uns nicht streiten. Raven und c00l.ZeRo waren die stärksten Krieger des zweiten Turniertages! Wir werden alle 12 Krieger im Finale wiedersehen und wir dürfen uns auf großartige Leistungen und schöne Auseinandersetzungen freuen!"
    HA! war das einzige was der finster gelaunte Agga von sich gab. In einem unnatürlichen Tonfall äffte er seinen Bruder nach. GROßARTIGE LEISTUNGEN UND SCHÖNE AUSEINANDERSETZUNGEN! HA!


    "Agga, Du brauchst das Turnier nicht beobachten, wenn es Dir nicht paßt! Ich werde die guten Leistungen der Krieger honorieren und ihnen meine Führung anbieten! Du kannst ja wieder mit dem Dir so wohlgesonnenen Abschaum Vorlieb nehmen!" erwiderte Uga sichtlich verärgert.
    JEDER ABSCHAUM IST NOCH BESSER ALS DEINE SCHWÄCHLICHEN GEFOLGSLEUTE! GUCK DOCH DEINE HIER SITZENDEN GEFOLGSLEUTE AN, EIN LASTENTRÄGER, EIN SCHNELLER FEIGLING UND EINER, DER SICH NUR AUF SEINE GRÖßE VERLÄßT!! Agga schaute über Trubastch, Slavomir und Feeble hinweg UND NICKNEHM SPIELT WOHL WIEDER VERSTECKEN!?!
    Uga wollte eine verächtliche Antwort bringen, besann sich aber eines besseren, und antwortete wieder völlig ruhig. "Ach Bruder, offensichtlich haben meine Halbgötter bei aller Schwäche genug Kraft gehabt um Deine wilden Horden aufzuhalten. Aber lass uns nicht wieder damit anfangen!"
    Aggas Augen flackerten kurz auf, aber auch er fing sich schnell. ES IST NOCH NICHT VORBEI, BRUDER! DIESEN WAFFENSTILLSTAND GESTEHE ICH DIR ZU, ABER WENN ICH KEINEN HINWEIS ENTDECKE, DASS DU UNSCHULDIG BIST, DANN...ACH, VERGNÜG DU DICH AN DEINEM TURNIER, ICH HABE WICHTIGERES ZU TUN!!



    Daraufhin verließ Agga den Versammlungsort und ging auf Carmi zu, die abseits nachdenklich auf die sichtlich ruhiger gewordenen Heere starrte.
    ICH BIN DIE TAGE OHNE NEUIGKEITEN LEID!! HAST DU VON DEN HALBGÖTTERN UGAS ETWAS IN ERFAHRUNG BRINGEN KÖNNEN?? WAS IST MIT DEM GEFANGENEN???


    „Ich habe die Diener Ugas unauffällig ausgefragt. Wie es aussieht wissen Sie nichts über den Verbleib Paffis. Von Feeble weiß ich, dass sie sich große Sorgen um Nicknehm machen, er scheint auf einer wichtigen Mission zu sein. Feeble meinte, dass Nicknehm sehr geheimnisvoll war und von einer mysteriösen Gefahr für uns alle sprach.“ sagte Crami mit ihrer weichen Stimme. „Kirkalot straft den Gefangenen mit der schlimmsten Folter, aber der Unbekannte schweigt. Er scheint ein sehr willensstarker Mann zu sein. Es ist bestimmt nicht der Fehler von Kirkalot.“


    Agga sah Carmi eine Sekunde wütend an, beruhigte sich dann aber wieder. Niemandem außer Carmi ließ er sowas durchgehen, aber die Gespäche mit ihr waren immer äußerst fruchtbar.
    NA GUT CARMI, DANN HILF MIR DENKEN. FIRAKS SPÄHER ENTDECKEN NICHTS, KIRKALOTS FOLTER FÜHRT ZU NICHTS, DEINE NACHFORSCHUNGEN ERGEBEN AUCH NICHTS. WELCHE MÖGLICHKEITEN BLEIBEN MIR??? fragte Agga in einem für ihn äußerst ruhigem Ton.
    „Herr, ich weiß, wie weh dieser Gedanke tut, aber Du mußt die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass Paffi entweder tot oder tatsächlich ein Verräter ist.“


    VERRAT??? VON MEINEM EIGENEN HALBGOTT?? Agga kochte. Aus seinen Nasenhöhlen schnaubte er dunklen Rauch.
    „Ich weiß, dass es gegen Deine Vorstellung ist, aber befrage doch noch einmal den Fremden. Er hat sich als äußerst zäh und willensstark erwiesen. Noch kein Sterblicher hat der Folter Kirkalots so widerstanden. Vielleicht kann er Dir wirklich nützlich sein. Wenn seine Informationen keinen Nutzen für Dich haben, kannst Du ihn immer noch mit dem Tode bestrafen!“


    NIEMALS!! KEIN STERBLICHER STELLT FORDERUNGEN AN MICH!! ER SOLL IM EWIGEN FEUER VON PAFFIS SCHMIEDEN SCHMOREN!! WEIS KIRKALOT AN, DIE FOLTER ZU VERSTÄRKEN!!!
    Carmi ging Gedanken verloren davon und sinnierte, dass der Unbekannte ausgerechnet gegen Feuer ausgesprochen abgehärtet zu sein schien.

  • Das Gipfeltreffen - Teil VII


    Das Turnier war vorüber.
    Uga hatte die Ehrungen übernommen und allen Teilnehmern seinen Dank ausgesprochen.
    Selbstverständlich hat er allen Siegern angeboten sich in der Zukunft seiner Sache anzuschließen. Mit Sicherheit hatte er sich die Dienste einiger der erfolgreichen Krieger gesichert.
    Agga hatte sich weitest gehend heraus gehalten. Seine Gedanken drehten sich immer noch um den Verbleib von Paffi. Natürlich hatten seine Halbgötter das Turnier verfolgt und auf dem großen Versammlungstisch lagen Steinplatten mit Namen von besonders vielversprechenden Häuptlingen.


    Agga selbst hatte den Sieger persönlich begutachtet. J-Sylt war unbestritten ein großer Kämpfer, der das Turnier verdient gewonnen hatte. In vergangenen Zeitaltern hatte er und sein alter Stamm bereits für einige Schlachten gesorgt, die Agga mit großem Wohlwollen zur Kenntnis genommen hatte.
    Auch warhammer und Merlin waren den Halbgöttern aufgefallen. Agga würde diese beiden im neuen Zeitalter im Auge behalten und ihnen bei entsprechender Entwicklung ein Angebot machen. Aber dies lag noch in ferner Zukunft. Für Agga zählten vergangene Taten nicht, seine Krieger müssen immer und überall für große Schlachten, Tod und Zerstörung sorgen. Carmi und Firak hatten noch JimPanse, Palme und Khamul in ihre Liste aufgenommen, aber Agga hielt nicht viel von Verlierern.


    Normalerweise sorgten bei Agga die Gedanken an Schlachten, Zerstörung und an Verlierer immer für eine gute Laune, die er mit Opferungen oder stundenlanger Folter beging, aber derzeit grübelte Agga über seinen nächsten Schritt nach.
    Es gab keine Nachricht von Paffi. Seine drei verbleibenden Halbgötter sassen mit düsteren Minen um ihn herum. Sie alle hatten sämtliche Anstrengungen unternommen um den kleinsten Hinweis zu erhalten, aber außer dem verbrannten Lager Paffis hatten sie nichts gefunden.
    Da war nur der Unbekannte in den düsteren Verließen in Kirkalots Keller. Er hatte von Verrat und vom Tode Paffis gesprochen, aber Agga weigerte sich seinen Forderungen nachzukommen. Er blickte zu Carmi, deren Rat ihm noch einmal durch den Kopf ging. Schließlich faßte er einen Einschluss.


    FÜR ALL DAS WIRD JEMAND BEZAHLEN MÜSSEN!! BRINGT DEN NAMENLOSEN HEREIN!!


    Kirkalot holte aus seinem dunkelsten Verließ den Unbekannten heraus.
    In Ketten gelegt und mit zerrissener und verbrannter Haut gezeichnet betrat der Mann das Zelt. Trotz seiner zahlreichen Verletzungen und den Zeichen der schlimmsten vorstellbaren Qualen, hatte sein Gang immer noch eine große Würde. Gefolgt von seinem ebenso zerschundenen Schoßtier schritt er auf Agga zu und kniete wieder vor ihm nieder.


    „Meister! Ich stehe Euch zu Diensten!“ sagte der Unbekannte mit fester Stimme.

  • Eine Entscheidung


    Seit Tagen sassen die zwei Freunde in Nebrots Höhle.
    Der Duft frischen Tees zog durch die Höhle, während Nebrot über auf dem Tisch ausgebreiteten Aufzeichnungen brütete. Nicknehm blickte in das muntere Schneetreiben außerhalb der Höhle und versuchte seine wiederkehrenden dunklen Gedanken zu vertreiben.


    „Hmm, Deine Berichte fügen sich nach und nach in das Gesamtbild. Der rätselhafte Angriff auf den Späher, der Krieg gegen Agga, die Unruhe hier im Norden. Nicknehm, ich denke Du bist da wirklich auf etwas gestossen!“ erklärte Nebrot. „Vor allem wenn ich mich an ein interessantes Treffen vor einigen Tagen erinnere. Ein alter Weggefährte, kein Freund aber ein achtbarer Mann, kam zu mir. Er sandte mir Nachricht und wir trafen uns an der südlichen Grenze des winterlichen Landes.“ Nebrot verfolgte Nicknehm mit seinem Blick, wie er sich wieder an den Tisch setzte und voller Interesse wartete, dass er fortfuhr.
    „Er fragte mich nach einer Karte des Nordens und nach Unterschlüpfen, an denen er auf einer Reise Schutz vor dem Wetter finden konnte. Zu seinem Motiv und dem Ziel der Reise tischte er mir offensichtliche Lügen auf. Ich fragte nicht weiter nach, da er ein Mann der Ehre ist und ich dem ganzen keine Bedeutung beimaß. Ich bot ihm auch so meine Hilfe an.“


    Nicknehm machte wieder sein nachdenkliches Gesicht. „Dies könnte bedeuten, dass wir nicht die einzigen sind, die die Zeichen deuten. Es gibt noch andere außer uns beiden, die auf der Suche nach Antworten sind. Ich muss mehr in Erfahrung bringen. Mein Weg wird immer klarer!“
    „Nebrot, Du hast mir von der alten schlafenden Macht dieses Tals berichtet. Glaubst Du da besteht eine Verbindung?“ fragte Nicknehm.


    Nebrot blickte ins Feuer.
    „Die Schneestürme flüstern, das Eis bewegt sich wenn man nicht hinschaut, die Kälte greift mit ihrem unerbittlichen Arm. Ja, es ist Bewußtsein im Winter, Nicknehm! Ich versuche dieses Mysterium schon länger zu entschlüsseln, aber es gelingt mir nicht. Je stärker meine Anstrengungen, desto undurchdringlicher der Schnee.“ er schauderte. „Ein Zusammenhang? Ich weiß es nicht, es ist nur schwer vorstellbar. Du weißt mehr über die Gefahr, vor der Du mich warnst! Könnte Sie Einzug in dieses Tal genommen haben und die schlummernde Macht des Eises geweckt haben? Möglich ist es, aber Sie kann nicht für alles verantwortlich sein!?“


    Nicknehm stand auf. „Du hast recht, das gilt es herauszufinden! Nebrot, stelle mir eine große Wegzehrung bereit, ich werde meine Nachforschungen in weit entfernten Orten vorantreiben müssen! Die Antworten werden nicht leicht zu finden sein, aber der Weg ist bereitet!“ Nicknehm blickte wieder in den Schneesturm. Er schien leicht abwesend zu sein und über etwas nachzudenken. Plötzlich wandte er sich wieder Nebrot zu.
    „Und Du mein Freund hast eine große Aufgabe zu verrichten! Ich werde ein Schreiben aufsetzen, welches Du bitte Uga zukommen läßt! Erkläre ihm alles was Du über die Rätsel weißt! Ich brauche Dir die Wichtigkeit dieser Mission nicht zu erläutern.“

  • Der Verbleib von Paffi


    Agga war wütend und betrachtete den knienden Mann aufmerksam. Mit einer Spur der Bewunderung nahm er zur Kenntnis, dass die tagelange Folter den Mann nicht gebrochen hatte.


    NUNDENN UNBEKANNTER!! DIE WINDE DER ZEIT TREIBEN MICH ZU EINEM ENTSCHLUSS DEN ICH NIEMALS FÜR MÖGLICH GEHALTEN HABE! begann Agga etwas widerwillig SOLLTEN SICH DEINE INFORMATIONEN ALS RICHTIG ERWEISEN UND PAFFI TATSÄCHLICH TOT SEIN ODER GAR SCHLIMMERES, DANN WERDE ICH DICH AN MEINER SEITE ALS HALBGOTT DES FEUERS WILLKOMMEN HEISSEN!!
    WEHE DIR DEINE INFORMATIONEN SIND NUTZLOS UND DU VERSCHWENDEST MEINE ZEIT!! DANN WERDE ICH AN DIR EIN EXEMPEL STATUIEREN, DASS FÜR ALLE ZEITEN JEDWEGEM LEBEWESEN EINE WARNUNG DARSTELLEN WIRD!!! fügte Agga mit einem äußerst finsteren Blick hinzu.


    Die drei Halbgötter beobachteten den knienden Mann genau. Kirkalot hatte tiefsten Respekt vor seiner Leidensfähigkeit. Carmi achtete seinen Mut und Firak war interessiert an den Informationen, die seinen Spähern verborgen geblieben sein sollten.
    ERHEBE DICH UND SPRICH!! befahl Agga.


    Der Unbekannte stand auf und begann mit ruhiger Stimme und starrem Blick auf Agga.
    „Meister, Dein Wort ist mir genug als Bestätigung. Ich werde Euch alles sagen, was ich über das Verschwinden von Paffi weiß. Doch vorher gebietet es die Höflichkeit, dass ich mich vorstelle.“
    Agga nickte als Bestätigung.
    „Im dritten Zeitalter der göttlichen Zeitrechnung begann meine Geschichte. Als Mitglied des Wolfsrudels durchwanderte ich die Zeitalter. Geprägt vom Feuer und vom Schatten und durch viele Schlachten hatte ich mir als bald einen Namen verdient.“ Er machte eine gewichtige Pause.
    „Mein Name ist Shadow-Dragon, Sohn des Feuers und natürlich ehemaliger Anhänger von Firak, dem Herren der Schatten!!“


    Aggas Blick bohrte sich in Firak. Die Vorwürfe brannten in seinen Augen, wieso hatte er seinen ehemaligen Schützling nicht erkannt? Firak wandte den Blick ab und betrachtete den Mann mit neu geweckten Interesse.
    SHADOW-DRAGON!?! DEIN NAME IST MIR KEIN BEGRIFF!! FAHR FORT MIT DEN WICHTIGEN INFORMATIONEN ÜBER PAFFI!!


    „Seit einigen Zeiten war ich ruhelos, ich spürte Veränderungen in den Schatten, flüstern im Feuer, ich wusste nicht was es war, aber ich durchstreifte das Saramari-Tal nach Antworten. Dann plötzlich während meiner Reise brach der Krieg zwischen Uga und Dir Meister aus. Völlig unerwartet fand ich mich in den größten Kriegsgetümmeln wieder. Ich zog mich in die Schatten zurück und beobachtete von dort einige Schlachten. Irgendwann entdeckte ich Spuren von Feuer. Ich wusste diese Spuren konnten nur vom Halbgott des Feuers selbst stammen. Ich folgte den Spuren in der Hoffnung Paffi leibhaftig zu begegnen und um ihm meine Hilfe gegen die Truppen Ugas anzubieten.“ Shadow-Dragon senkte den Blick ab.
    „Aber ich kam offensichtlich zu spät! Ich fand ein leeres Lager mit vielfältigen Brandspuren vor. Mein Gefühl sagte mir, dass etwas nicht in Ordnung war!“


    „Kannst Du den Ort der Lagerstätte bestimmen?“ fragte Firak neugierig.
    „Ja natürlich. Es war in der nordwestlichen Ebene am Fuße eines Berges.“
    „Wann hast Du dieses Lager entdeckt?“ bohrte Firak nach.
    „Es war zwölf Tage vor meiner Ankunft hier“ sagte Shadow-Dragon.
    „Herr, es passt zusammen. Er hat den Lagerplatz von Paffis Armee entdeckt, und zwar etwa drei Tage vor meinen Schattenamazonen!“
    Agga nickte. SPRICH WEITER!!
    „Der Lagerplatz war weitestgehend verbrannt, aber ich entdeckte Spuren. Große mächtige rechteckige Abdrücke, wie von riesigen Füßen, und die Überreste von verbrannten Federn. Und…“ er kramte in seiner zerrissenen Kleidung. „Und ich fand dieses zerbrochene Amulett!“


    Agga erkannte das Bruchstück sofort.
    DER TALISMAN DES EWIGEN FEUERS!! ICH SELBER HABE DIESES AMULETT GESCHMIEDET!!! ES WAR EIN GESCHENK AN PAFFI FÜR SEINE TREUEN DIENSTE!! Agga sah sich das Bruchstück sehr genau an. DIESES MEISTERSTÜCK DER SCHMIEDEKUNST KANN NICHT VON MENSCHENHAND ZERSTÖRT WERDEN!! REDE!! WAS HAST DU NOCH ENTDECKT???


    „Ja Meister. Die Spuren der riesigen Füße und weitere Federn führten nach Norden. Seite an Seite mit einer Spur aus verkohltem Unterholz.“
    „Seite an Seite?? Du behauptest, dass Paffi neben den Verursachern der anderen Spuren gelaufen ist? Dass er gar aus eigenem Willen mit ihnen mitging?? Niemals!“ fluchte Carmi, die Paffi seit vielen Zeitaltern kannte.
    „Ich behaupte gar nicht, verehrte Carmi! Ich berichte nur von den Spuren, die Interpretation hast Du übernommen! Die Spuren führen in den Norden, in die Gefilde des ewigen Winters!“ erwiderte Shadow-Dragon mit ruhiger Stimme.


    CARMI, BITTE ZIEHE KEINE VOREILIGEN SCHLÜSSE!! FIRAK, SCHICKE SOFORT DEINE KUNDSCHAFTER AUS UND BESTÄTIGE MIR DIE SPUREN. SHADOW-DRAGON WIRD DIR EINE GENAUE BESCHREIBUNG GEBEN!! schnaubte Agga HAST DU NOCH MEHR INFORMATIONEN??


    „Meister, ich schlage vor, Du lässt Dir erst von Firak die Gewißheit geben, dass meine Angaben stimmen und dann werde ich mit Eurem vollen Vertrauen die Ergebnisse meiner weiteren Nachforschungen berichten!“
    Agga schnaubte, faßte sich aber sofort.
    DU BIST VORSICHTIG, DASS KANN ICH DIR NICHT VERÜBELN!! DU HAST GEZEIGT, DASS DU DER FOLTER WIDERSTEHEN KANNST, DESHALB BIN ICH EINVERSTANDEN!! LASSE DEINE WUNDEN BEHANDELN UND STILLE DEINEN HUNGER. SOBALD ICH NACHRICHT VON FIRAK HABE WERDEN WIR DIESES GESPRÄCH FORTSETZEN!!!

  • Die Ankunft


    Fünf Tage waren vergangen, seitdem Nebrot aufgebrochen war. Das schneebedeckte Gebirge hatte er passiert und langsam wurde die Landschaft freundlicher.
    Nebrot atmete bei dem Anblick der zunehmenden Vielfalt der Vegetation auf, zu lange hatte er lediglich mit den kargen Pflanzen im Tale Thoka reden können. Nun genoß er es dem Rauschen der rieseigen Bäume zu lauschen, die reifen Beeren der kleinen Sträucher zu naschen und auf die Vielzahl an verschiedensten Grüntönen zu blicken.
    Einen Augenblick hielt er inne und lächelte. Dann erinnerte er sich an seine von Nicknehm aufgetragene Mission und eilte Uga Festhalle entgegen.


    Bereits von weitem konnte er das Treiben auf den Wachtürmen erkennen. Die ausbrechende Hektik verriet ihm, dass er gesehen und vermutlich erkannt worden ist.
    Die Türen schwangen auf und Trubatsch empfing Nebrot mit besorgter Miene.
    „Nebrot, Schüler von Nicknehm, sei willkommen! Wir sehen, dass Du alleine gekommen bist, was bringst Du für Kunde von meinem Freund?“
    „Ich grüße Dich, Trubatsch. Sei unbesorgt, Nicknehm hat mich geschickt um seine Erkenntnisse persönlich mitzuteilen! Lass uns keine Zeit verlieren, ich muss Euch alle unterrichten! Wenn Nicknehm Recht hat, ist Zeit kostbar!“


    Die Versammlung war schnell einberufen. Zu sehr drängte der Durst nach Neuigkeiten.
    Uga hatte auf seinem Thron den Vorsitz übernommen. Zu seinen Füßen sassen die drei verbleibenden Halbgötter.
    „Nebrot, es ist schön Dich endlich wieder zu sehen! So sehr ich mich über Deinen gesunden Anblick freue, so sehr schmerzt mich die Abwesenheit meines Halbgottes Nicknehm. Nimm Platz, trinke einen Schluck und berichte bitte was Du weißt.“

  • Firaks Rückkehr


    Obwohl es Nacht war und ein kalter Sturm über das Lager der Halbgötter fegte, empfing Agga den heimkehrenden Firak noch vor der Höhle, um dessen Bericht zu hören. Firak setzte sich sofort an das Feuer und wollte mit seinem Bericht anfangen, als Agga schon lospolterte:


    WAS DAUERTE DAS SO LANGE? ICH HABE MIT DEINER RÜCKKEHR SCHON VOR TAGEN GERECHNET!!! UND SEIT WANN SEID IHR VERFROREN WIE EIN ALTES WEIB UND WÄRMT EUCH AN EINEM LAGERFEUER?


    "Herr, der Norden, in den Paffi allen Anschein nach von seinen Begleitern verschleppt wird, ist mehr als nur unwirtlich. Das Klima ist sehr rauh, und die Kälte beisst einem geradezu in die Glieder. Ich bin den Spuren, die von Paffis altem Lagerplatz aus wegführen, eine Weile gefolgt, aber ich habe sie in den Schneestürmen, die dort herrschten, verloren. Ich habe eine Weile versucht, die Fährte wieder aufzunehmen, aber der Schneesturm hat sie viel zu schnell verdeckt. Es hatte geradezu den Anschein, als ob die Winde von einer unsichtbaren Macht gesteuert wurde. Die weißen Massen schienen die Spuren geradezu gierig zu verschlingen, wie ausgehungerte Bestien! Je mehr ich suchte, umso undurchdinglicher wurde die Wand aus Schnee, so als ob sie ahnen könnte, was ich als nächstes tun und wohin ich als nächstes gehen würde. Wisst Ihr noch, wie es der Alte Mann geschafft hatte, dem Nebel Leben einzuhauchen? Geradeso kam es mir dort auch vor. Ich fühlte mich wie in einem lebenden Labyrinth aus Schnee und Eis, aus dem es nur schwer ein Entrinnen gab. Das verzögerte meine Heimreise um mehrere Tage."


    DU GEHST ALSO DAVON AUS, DASS PAFFI GEGEN SEINEN WILLEN IN DEN NORDEN ZIEHT? hakte Agga nach.


    "Was will der Halbgott des Feuers in einer Region des ewigen Winters?" da Firak ein Meister der Befragung war, war er der Einzige, der es schaffte, eine Frage Aggas unbestraft mit einer geschickten Gegenfrage zu beantworten.


    Agga bemerkte zwar die Verfehlung, quittierte sie aber nur mit hochgezogenen Augenbrauen und brummte zustimmend. Aber richtig überzeugt war er von Firaks Argument noch nicht, die Vergangenheit hatte ihn gelehrt, mißtrauisch zu sein.


    Firak stand vom Feuer auf und begab sich zum Ausgang der Höhle: "Herr, ich habe Dir berichtet, was ich zu berichten habe. Aber ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen, was viel von meiner Zeit in Anspruch nehmen wird. Ich werde Dich aufsuchen, wenn ich die Antwort weiß." Er verließ die Höhle und verschwand im Schatten. Agga sah ihm lange nach. Was hatte er? Er kannte Firak viel zu lange, um nicht zu erkennen, dass diesen etwas beunruhigte. Alleine der Patzer vorhin, als er mit einer Gegenfrage antwortete, zeigte Agga, dass sein Späher mit anderen Fragen beschäftigt war, von denen er ihm nicht berichtete. Glaubte er doch nicht an Paffis Entführung? Oder war er etwas anderem auf der Spur? Firak hatte die Begabung, Verrat und Unheil weit im Voraus zu spüren. Doch was war es? Verrat? Unheil? Oder gar beides?

  • Die Schriftrolle


    Die Schriftrolle





    „Ja, Herr. Nicknehm kam zu mir in das Tal des Winters Thoka. Er war nicht gekommen um meine Forschungen über die winterliche Fauna zu studieren, nein, er berichtete von den Ereignissen gegen Ende des Zeitalters Saramari. Er sprach von Vorahnungen. Nicknehm war höchst besorgt, und meine Berichte über Thoka erhöhten seine Unruhe!“ Nebrot machte eine Pause um eine Frage zuzulassen, aber Uga nickte als Zeichen, dass er fortfahren solle.


    „Nicknehm sprach von alten Weggefährten und Widersachern, von unbekannten Mächten und vor allem von Thoka. Nicknehm ist der festen Ansicht, dass Thoka eine entscheidende Rolle in der ganzen undurchsichtigen Geschichte spielt!“ Nebrots Blick verlor kurzzeitig seinen Glanz. „Das Tal Thoka ist mehr als nur eine Ansammlung von Schnee und Eis. Unwirtlich und an einigen Tagen äußerst unangenehm, gibt es doch viel Leben. Pflanzen, die dem Winter trotzen, Tiere, die sich dem Winter angepasst haben, und“ Nebrot blickte wieder klar und suchte Ugas Augen. „und etwas altes, ungeduldig und tödlich. Ich habe versucht es zu ergründen, aber es scheint sich allen Blicken zu entziehen. Und es scheint noch nicht bei Bewusstsein zu sein, wie ein Tier, das nur aus Reflex handelt, aber jeder Zeit zu einem aktiven Räuber werden kann! Herr, Nicknehm ist sicher, dass diese Macht in Thoka der Schlüssel zum Lösen unserer Rätsel sein kann.“


    Uga schwieg nachdenklich. Feeble ergriff das Wort. „Du sagtest, dass Du den Eindruck eines Reflexes ohne Bewusstsein hast. Wie soll dieser Reflex für die Ereignisse in Saramari verantwortlich sein? Nicknehm ist ein sehr bedachter Mann, er äußert solche Behauptungen nicht ohne Beweis!“ Nebrot nickte zustimmend. „Bisher habe ich nur von unseren Erkenntnissen berichtet. Allerdings sind wir nicht die einzigen, die sich für das Tal interessieren. Ein ehemaliger Widersacher ist aufgetaucht, und hat mich um Rat gefragt, aber das war bevor Nicknehm mich gewarnt hatte. Und auf dem Weg hierher“ Nebrot suchte in seinen Erinnerungen. „Herr, ich bin mir nicht sicher, aber ich meinte mehrmals den Halbgott des Schattens in einem Schneesturm umherirren zu sehen, aber einen klaren Blick habe ich nie erhalten, das Bild war auf den zweiten Blick immer verschwunden!“ Slavomir sprang auf. „Firak? Wenn das stimmt sucht auch Agga!“ Endlich sprach Uga. „Nebrot, Deine Berichte erfüllen mich mit Sorge. Mein Halbgott hat Dir bestimmt eine geheime Schriftrolle mitgegeben, um mir Deine Informationen zu bestätigen!“


    Nebrot erhob sich und übergab Uga die Schriftrolle. Uga las aufmerksam. Als er geendet hatte ruhte sein Blick lange auf Nebrot. Seine Gedanken kreisten, als er sich das eben gelesene nochmals vor sein inneres Auge führte. Eine Macht erhebt sich … Die, die nicht mehr sind, kehren wieder … Agga rührt sich bereits. … Mein Weg führt mich zu den Anfängen von uns Halbgöttern … Er ist bereit für die Aufgabe … Ihr müsst aufbrechen…

  • Die Karte


    Die Karte



    Agga verlor keine Zeit, zu sehr drängte ihn die Neugier. FIRAK HAT DIE SPUREN GEFUNDEN UND BESTÄTIGT DEINEN BERICHT!! DIE SPUREN VERLIEREN SICH OBEN IM NORDEN IN DEN SCHNEESTÜRMEN. WAS KANNST DU UNS DARÜBER HINAUS BERICHTEN, SHADOW-DRAGON???


    „Danke Firak, dass Du mich bestätigst. Meister, ich habe die Spuren auch in den Schneestürmen verloren. Aber ich erinnerte mich an einen Bekannten, der schon vor langer Zeit in den Norden gezogen war.“ EIN FREUND VON DIR IST IM RAUHEN NORDEN BEHEIMATET?!?


    „Kein Freund. Eher ein alter Gegner. Aber das nächste zu Freunden sind nun mal Feinde. Ich suchte ihn auf. Natürlich war er äußerst skeptisch und glaubte meinen Lügen nicht. Natürlich habe ich die wahren Gründe für meine Suche nicht offenbart, aber er war mir dennoch ein wenig behilflich. Er hat mir eine grobe Karte von dem nördlichen Tal names Thoka gegeben und mir Hinweise auf Höhlen gegeben, die als Versteck genutzt werden könnten!“


    Shadow-Dragon übergab Agga eine flüchtig gemalte Skizze in der einige Kreuze eingezeichnet sind. „Selbstverständlich hätte ich meinem Meister schon mehr Antworten präsentiert, aber ich allein habe nicht die Macht alle möglichen Verstecke nach weiteren Spuren abzusuchen. Deshalb bin ich zu Dir gekommen, damit Du mich bei der Suche unterstützen mögest.“


    NUNGUT, SHADOW-DRAGON. ICH WERDE MICH MIT MEINEN HALBGÖTTERN BERATEN UND DEINE INFORMATIONEN BEWERTEN. ERWARTE MEINE ENTSCHEIDUNG IN DER DUNKELSTEN STUNDE DER NACHT!! sagte Agga.


    Shadow-Dragon verbeugte sich und verließ die große Halle.

  • Halbgott des Feuers


    Halbgott des Feuers



    WAS MEINT IHR, MEINE HALBGÖTTER? WAS HALTET IHR VON DER KARTE, LIEGEN DIE ANTWORTEN WIRKLICH IM TAL DES EWIGEN WINTERS?? Agga schaute seinen verbliebenen Hallbgötter tief in die Augen. UND DIE NOCH WICHTIGERE FRAGE: HAT ER EUER VERTRAUEN UND IST ER EINES HALBGOTTES WÜRDIG??


    „Seine Angaben stimmen. Sie waren nach der vergangen Zeit zwar sehr schwer zu finden, aber jetzt, da ich wusste worauf ich achten musste, habe ich die Spuren selbst gesehen.“ antwortete Firak.
    „Er ist widerstandsfähig und kennt das Feuer wie außer Paffi kein Zweiter. Er ist intelligent und verschlagen. Er sagt kein Wort zuviel und gibt nie alles Preis, er ist nicht vollständig ehrlich!“ meinte Kirkalot.
    „Nur die Dummen zeigen ihre Fähigkeiten ohne Not und halten sich keine Reserve.“ besänftigte Carmi. „Ich halte ihn für durchaus würdig. Und ich gebe zu bedenken, dass Du keine Alternativen hast, Herr! Das Feuer muss weiter geschürt werden!“


    WIE IMMER REDEST DU WEISE, CARMI. WAS IST DER NÄCHSTE SCHRITT?? ICH BEVORZUGE MIR SELBER EIN BILD VON THOKA ZU MACHEN!! WENN PAFFI MICH TATSÄCHLICH VERRATEN HAT, DANN WILL ICH IHN SELBER STELLEN!! Agga machte eine Pause, dann fügte er schwermütig hinzu. UND IHN RICHTEN!!


    „Du willst in den Norden reisen, und die Höhlen selber untersuchen?“ fragte Kirkalot sichtlich überrascht. SELBER SUCHEN?? NEIN! DAS WERDET IHR TUN!! ABER ICH WERDE EUCH BEAUFSICHTIGEN!! EIN VERRAT REICHT MIR, ICH WERDE WIEDER EIN GENAUERES AUGE AUF MEINE UNTERGEBENEN WERFEN!! polterte Agga, mit finsterem Blick auf Kirkalot gerichtet. Kirkalot blickte ein wenig verlegen, da er nur zu gut wusste, dass Agga auf seine kurzzeitige Verbundenheit mit dem Tod anspielte.


    Um Mitternacht waren Agga, die Halbgötter und Shadow-Dragon zusammengekommen. SHADOW-DRAGON, DEINE INFORMATIONEN HABEN UNS ÜBERZEUGT. ICH STEHE ZU MEINEM WORT UND WERDE DICH ALS HALBGOTT DES FEUERS AN MEINER SEITE EMPFANGEN!!! SEI GEWARNT: MEIN VERTRAUEN IST ERSCHÜTTERT!! SOLANGE ICH KEINE GEWISSHEIT ÜBER PAFFI HABE, BIST DU AUF PROBE!! ICH DULDE KEINEN VERRAT UND WERDE JEDEN KLEINEN HINWEIS AUF VERRAT BITTER BESTRAFEN!!! sagte Agga. „Meister, ich danke Dir! Ich werde Dir dienen und Dich nicht enttäuschen!“


    DA WIR JETZT ALLES NOTWENDIGE BESPROCHEN HABEN, BEREITET DEN AUFBRUCH VOR!! WIR WERDEN IN DAS TAL DES WINTERS ZIEHEN, SÄMTLICHE SPUREN VERFOLGEN UND ALLE WIDERSACHER STELLEN UND BESIEGEN!!! NIEMAND DARF ES WAGEN MICH ZU HINTERGEHEN!!! grollte Agga.

  • Der Aufbruch



    Uga hatte keine Zeit verschwendet, seine drei Halbgötter hatten in Windeseile alle wichtigen Dinge zusammengepackt und waren für den Aufbruch bereit. Uga selbst hatte während der Vorbereitungen mit Nebrot lange Gespräche geführt. Auch er war jetzt überzeugt, dass Nebrot bereit für die Aufgabe war. "Nebrot, ich muss Dir sagen, dass Nicknhem Dir etwas verschwiegen hat!" Nebrot blickte überrascht. "Nein, nicht aus bösen Willen, sondern nur weil er Dich mit dieser Information nicht belasten wollte!" Uga sah Nebrot mit freundlicher Miene an. "Nicknehm hat nicht vor sobald aus den Zeitaltern zurückzukehren! Zu wichtig sind die Informationen, die er sucht! Aber Nicknehm weiß auch, dass ich einen Halbgott des Lebens brauche, der sich um meine Pflanzen kümmert! Nebrot, Du als Schüler Nicknehms wirst den Platz an meiner Seite einnehmen, und die Arbeit Deines Meisters forsetzen! Dein Wissen über das Tal Thoka ist unschätzbar wertvoll auf dem kalten Weg der Unsicherheit den wir bald beschreiten!"


    Völlig überrollt von diesen Worten brachte Nebrot keinen Satz hervor. "Ich?" Uga lächelte. "Ja, Du. Und ich weiß Du wirst mir gut dienen! Nebrot geh, und packe Deine Sachen, wir brauchen Dich als Führer in das Tal Thoka!" Nebrot war immer noch durcheinander. "Ja, Herr, danke Herr! Ich werde Euch nicht enttäuschen!" "Nein, das wirst Du nicht! Geh wir brechen bald auf!"

  • Götterdämmerung - Uga


    Götterdämmerung - Uga


    Nebrot führte die Karavane an.
    Gefolgt von Unmengen nur Spuren im Schnee hinterlassender Diener schritt er über den Gebirgspass.
    Slavomir hatte sich den mühseligen Aufstieg erspart, und verschaffte sich mit seinem Drachensegler einen ersten Eindruck von dem vor ihm liegenden Tale Thoka.
    Feeble hatte einige Mühe seine großen Diener durch die engen Bergpassagen zu lotsen, aber es gelang ihm mit Hilfe von Trubatsch, dessen Lasttiere ohne Murren vollgepackt die größten Lasten schleppten.
    Uga hatte immer wieder den Rat von Nebrot eingeholt. Zum einen wollte er natürlich mehr über das neue Tal erfahren, zum anderen nutzte er diese Gespräche um Nebrot besser kennen zu lernen. Dabei merkte er wieder wie sehr ihm die Gegenwart von Nicknehm und seinen anderen ehemaligen Halbgöttern fehlte.


    Auf einer ersten Waldlichtung machte Nebrot halt und verkündete die Ankunft im Tale Thoka. Die Halbgötter blickten sich neugierig um, Uga gab ein Zeichen, dass sie sich um ihn sammlen sollten.


    „Höret meine Kinder. Wir sind am ersten Ziel unserer Reise. Nun gilt es in diesem unbekannten Tal Fuß zu fassen! Sucht Euch Eure Höhlen, baut sie als Heimstätten aus. Ihr wißt was in Saramari passiert ist! Achtet auf Eure Verteidigung! Wenn Nicknehms Befürchtungen richtig sind, dann ist hier kein freundlicher Empfang zu erwarten. Und mein kriegerischer Bruder wird mit Sicherheit auch bald aufkreuzen!“ Uga seufzte beim Gedanken an Agga. Er hatte ihn mit dem Turnier etwas besänftigt, aber es fühlte sich eher wie die Ruhe vor dem Sturm an.
    „Bereitet alles vor. In Kürze werde ich meine Gefolgsleute rufen, um das Tal mit den unterschiedlichsten Häuptlingen zu füllen! Wir brauchen sie, um unsere Augen und Ohren zu sein. Ohne sie können wir die Rätsel nicht lösen!“
    Die vier Halbgötter nickten und begannen, kurze, knappe Kommandos an ihr Gefolge zu geben.


    „Gehet meine Kinder, wir treffen uns in einem Sonnenzyklus in meinem neuen Lustgarten! Dort werden wir unser Vorgehen besprechen!“

  • Götterdämmerung - Agga


    Götterdämmerung - Agga



    In näherer Entfernung als Uga und Agga lieb gewesen wäre:


    FIRAK, WAS SEHEN DEINE SPÄHER? grollte Agga, dem das kalte Wetter gar nicht behagte.
    „Meister, ihre Sicht ist durch den Schneesturm eingeschränkt. Wir haben das Gebirge hinter uns gelassen und vor uns liegt eine kleine Ebene.“ antwortete Firak, sichtlich genervt von den schwachen Erkenntnissen seiner Späher.


    NUN GUT! DU WIRST SICHERLICH DAS TRAINING DEINER SPÄHER IN DIESER UMGEBUNG VERSTÄRKEN!! „Ja Herr, das werde ich!“ murrte Firak.
    ES BLEIBT NICHT VIEL ZEIT!! WIR MÜSSEN SOBALD WIE MÖGLICH MIT DER SUCHE BEGINNEN!! UND ICH HABE MEINEN BRUDER NICHT VERGESSEN!! ER WIRD NICHT LANGE AUF SICH WARTEN LASSEN UND WIEDER VERSUCHEN SEINE BLÜMCHEN PFLÜCKENDEN ANHÄNGER UM SICH ZU SCHAREN. Agga spuckte in den Schnee.
    ICH WERDE MIR EINE GEFOLGSCHAFT VON WAHREN KRIEGERN AUFBAUEN!!! UNBARMHERZIG WERDE ICH MEINE AUSWAHL TREFFEN, WICHTIGER ALS JE ZUVOR IST ABSOLUTER GEHORSAM GEFRAGT!! KRIEGER, DIE SICH MIR ENTEGEN STELLEN, WERDEN VERNICHTET!!! Ein Schatten huschte durch Aggas glühende Augen.
    SOLCH EIN VERSAGEN WIE IM LETZTEN KRIEG WERDE ICH NICHT NOCH EINMAL DULDEN!!! BEGINNT MIT DER ERRICHTUNG EURER KRIEGSLAGER, TRAINIERT EURE KRIEGER, ERKUNDET EURE UMGEBUNG!! BRINGT MIR IN EINEM ZYKLUS KUNDE!! ICH WERDE DIE KARTE UND DAS TAL STUDIEREN UND DANN DIE ERSTEN MEINER GEFOLGSLEUTE EINER PRÜFUNG UNTERZIEHEN!!!


    Die vier Halbgötter griffen ihre Waffen und machten sich in die bereits abgesprochenen Richtungen auf den Weg.


    ENTTÄUSCHT MICH NICHT, MEINE HALBGÖTTER!!!
    Agga blickte entzürnt und voller Abscheu auf den Schnee bedeckten Wald. Im Stillen dachte er: Wird Zeit, dass ich eine heiße Schwefelquelle finde, so ein Bad wird mir gut tun.