Gipfeltreffen
Uga hatte den Platz, an dem der Friedensrat der Götter stattfinden sollte, gut gewählt.
Auf einem spärlich bewachsenen Hügel waren bereits einige Halbgötter versammelt, und die den Hügel umgebende Ebene bot genug Platz, um den sich nicht ganz wohlgesinnten Armeen genügend Sicherheitsabstand untereinander zu geben.
Uga stand etwas abseits und beobachtete das Treiben um ihn herum mit Argusaugen. Von der Erhebung aus konnte man deutlich sehen, dass jedes Heer dicht beeinander blieb und ein eigenes, unabhängiges Lager bildete. Zu tief war die Feindschaft zwischen den Anhängern der beiden Götter, als dass sie schnell zum gewohnten, bunten Miteinander hätten finden können. Uga runzelte missbilligend die Stirn und ließ seinen Blick weiter über die Menge schweifen.
In den Lagern der bereits angekommenen Armeen herrschte reges Treiben. Immer wieder konnte er Streitigkeiten zwischen seinen Kriegern und Anhängern Aggas erkennen. Direkt vor seinen Augen schoss ein aufgeregter Brandfpeilschütze Carmis auf einen von Slavomirs Drachenseglern, der zu nah am feindlichen Lager vorbeischoss. Uga seufzte. Und dann wich die Sorge in seinen Gesichtszügen blankem Entsetzen, als der Schütze von einer Elite-Rennschnecke hinterrücks angegriffen und getötet wurde. Nichteinmal seine höchsten Halbgotteinheiten konnten sich an einen Waffenstillstand halten. Wie sollte er es je schaffen, wieder Frieden in diese Reihen zu bringen?
Es wurde merklich stiller in den Lagern, als die Krieger ein leises Grollen vernahmen. Das Geräusch wurde immer lauter, und als die Erde unter den den Füßen der Wartenden langsam zu zittern anfing, gab es keine Zweifel mehr: Die Armeen von Kirkalot, Feeble und Nicknehm waren im Anmarsch. Blitzschnell bildete sich eine Schneise für die Herannahmenden, denn niemand wollte sich den Brontosauriern Feebles oder den Kampfmammuts Kirkalots in den Weg stellen.
Als Uga sah, dass sich Nicknehm, Feeble und Kirkalot dem Treffpunkt näherten, kehrte auch er wieder in den Kreis der wartenden Halbgötter zurück und nahm gegenüber seines Bruders Platz.