ZitatAlles anzeigenDer ewige Kreis kehrt erneut zum Anfang zurück.
Er hatte dies schon mehrfach gesehen und doch war es jedes Mal ein anderes Gefühl. Natürlich führte seine Gabe auch zu großer Neugier. So auch jetzt, da er sich zurückgezogen hatte und auf die ersten Bilder vor seinem inneren Auge warte.
Endlich begann es, wie in Trance folgte er den Bildern um auch ja keins zu verpassen.
...Beginn allen Lebens…Uga…Agga…neues Zeitalter…ein leeres Tal…Bernhards…kleine Häuptlinge…Höhlenmalerei…Stämme…Gaben…Absprache…die Drei treffen sich…ihre Anhänger sammeln sich...Entscheidung zwischen den Dreien...Kürbisse...
Der Prophet riss die Augen auf und hob überrascht eine Braue.
Mit verwirrtem Blick rief er sich die noch frischen Bilder in Erinnerung. Jedes Detail flackerte erneut in seinem Verstand. Irritiert ignorierte er die Kürbisse und fokussierte seine Gedanken...und da sah er es erneut.
Der Prophet schüttelte den Kopf und lächelte. „Wenn das wahr ist…ha, wer hätte das gedacht!“
Erneut schüttelte er den Kopf.
„Ich brauche eine Bestätigung. Die alte Frau soll ihre Knochen werfen!“ Er nahm seinen Fellmantel und machte sich auf den Weg.
„Wenn ihre Weissagung mit meinen Bildern übereinstimmen haben wir Gewissheit!“
Blick in die Zukunft
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Re: Blick in die Zukunft
ZitatAlles anzeigenDer Prophet schob die Felle zur Seite und betrat die Höhle. Im ersten Moment konnte er in dem dunklen Raum keine Lichtquelle ausmachen.
„Komm herein! Ich habe Dich schon erwartet!“ sagte eine schräge Stimme.
Er trat herein und sah jetzt die alte Frau an einem niedrigen Tisch sitzen. „Sei gegrüßt alte Frau! Du hast mich erwartet? Dann hast Du es auch gesehen?“
Die Alte lächelte schief. „Keine Ahnung, wovon Du sprichst. Ich sage das zu allen, die durch diese Tür treten. Die meisten erwarten dies sogar, sonst würden sie nicht zu mir kommen!“
Der Prophet lachte kurz und setzte sich zu ihr. „Ja, ich handhabe es ähnlich. Was denken die Leute, dass wir den ganzen Tag in die Zukunft schauen, nur weil wir es können?“Kurze Zeit später hatte der Prophet der alten Frau von seiner Prophezeiung berichtet. Äußerst interessiert hatte sie in aller Eile die Vorbereitungen für ihr Handwerk getroffen.
„Ich sehe in den Knochen einen neuen Anfang. Was war kehrt wieder. Hmm, ich sehe Blutsbande. Das werden Uga und Agga sein. Ich sehe viele Gefolgsleute. Aber was ist das?“ Die alte Frau hielt inne.
„Was siehst Du?“ rief der Prophet aufgeregt. „Ich sehe weitere Gefolgsleute und einen Gleichgestellten. Aber das ist unmöglich!“
„Du siehst auch nur einen? Dann habe ich Gewissheit. Zwei gleichgestellte Kräfte wären ein neuer Kreis gewesen. Leben und Tod. Aber wenn Du auch nur einen siehst, dann sehe ich nur eine Erklärung!“Die alte Frau nickte. Die Überraschung war ihr ins Gesicht geschrieben.
„Ich hätte niemals erwartet, dass Uga und Agga so schwach sind, dem nicht Einhalt zu gebieten. Dann ist er stärker als ich gedacht hätte!“
Kopfschüttelnd antwortete der Prophet. „Ich habe auf dem Weg hierher darüber nachgedacht. Es gibt eine einfachere Erklärung. Die beiden Brüder haben das bewusst zugelassen. Er handelt mit ihrem Einverständnis." Die alte Frau zog geräuschvoll Luft ein. "Hast Du eigentlich auch Kürbisse gesehen?" fragte der Prophet schnell."Nein, keine Kürbisse." antwortete die alte Frau geistesabwesend. "Aber wenn das wahr ist..."
Die alte Frau hielt inne und wog die Möglichkeiten gegeneinander ab, sah erneut auf ihre Knochen und sprach diesmal mit klarer Stimme:
„Mein Freund, es liegen interessante Zeiten vor uns!“ -
Re: Blick in die Zukunft
ZitatAlles anzeigenSeit geraumer Zeit herrschte wilde Betriebsamkeit beim Halbgott des Lebens. Uga hatte seiner Kreativität freien Raum gelassen und sich zahlreiche neue Ideen einfallen lassen. Natürlich war es an Nebrot die kleinen Details in das Rohmaterial eines neuen Tals einzubringen.
„Ich bin schon ganz gespannt!“, frohlockte Slavomir „Wie er meinte hat Agga ein paar neue Tricks auf Lager! Vielleicht setzt er ja endlich mal etwas meinen unbesiegbaren Schnecken entgegen!“ Nebrot seufzte und zählte innerlich bis zehn.
Zehn!„Du müßtest Trubatsch mal sehen! Er springt draußen herum und übt sich an seinem Kornlager. Er meint, es soll ja auch schön anzusehen sein!“ Nebrot seufzte erneut und zählte wieder bis zehn.
Zehn!„Wie es wohl für Uga wird, wenn er anstelle von un...?“
„HALT DIE KLAPPE!“ brüllte Nebrot Slavomir an. „Alle paar Stunden kommst Du hier bei mir vorbei und erzählst mir jedes Mal das gleiche! Schnecken hier, Trubatsch da, Uga sagt dies und Uga sagt das. Hast Du keinen Schneckenschleim, den Du aufwischen mußt?“Feeble betrat den Raum und fing den vielsagenden Blick von Slavomir auf, der mit ein paar Gesten den gereizten Gemütszustand von Nebrot zu umschreiben versuchte.
„Ich möchte euch zwei ja nicht bei euren interessanten Gesprächen stören, aber soeben ist ein Gast eingetroffen!" sagte Feeble in einem angespannten Tonfall.
"Agga ist hier!“ -
Re: Blick in die Zukunft
ZitatAlles anzeigen"...MEINE STREITMÄCHTE WERDEN DICH WIEDER AUF DEM SCHLACHTFELD HERAUSFORDEN!!" rief Agga in etwas, dass er für Zimmerlautstärke hielt. In weiter Entfernung schreckten ein paar Jub-Jubs auf.
„Aber es gibt wichtigeres zu besprechen, mein Bruder!“ schob Agga in einem Flüsterton nach, der jetzt tatsächlich Zimmerlautstärke hatte.Uga lächelte. „Und ich dachte schon, Dein ungewöhnlicher Besuch vor einem neuen Zeitalter würde nur Dein übliches Geschwafel bringen. Insgeheim hatte ich sogar mit einem Angebot eines Bündnisses gerechnet. Immerhin haben wir gemeinsam Kyrah besiegt!“
"PAH, KYRAH! DIESE HINTERHÄLTIGE..."
„Jaja, mein Bruder! Diese hinterlistige nette junge Dame.“ Uga strahlte als er sah, dass er Agga wütend machte. „Keine Sorge, ein Bündnis mit Dir kommt auch für mich nicht in Frage! Die Leistungen meiner Anhänger sind wesentlich kreativer und bewundernswerter, solange sie Dich als Feindbild haben.“Überraschend schnell verflog Aggas Zorn und seine Stimme klang nachdenklich.
„Ein Bündnis? In der Tat bin ich zu Dir gekommen, um Dir einen Pakt vorzuschlagen! Es gibt Ereignisse, die erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.“Uga hob eine Braue und rückte in seinem Stuhl näher heran.
„Sprich, mein Bruder!“ -
Re: Blick in die Zukunft
ZitatAlles anzeigenUga blickte Agga nach, der auf seiner rollenden Festung dem Horizont entgegen strebte.
Immer noch aufgewühlt von der Diskussion und dem gemeinsamen Beschluss sprach Uga gedankenverloren vor sich hin. Nur die Zeit wird zeigen, ob wir den richtigen Weg gehen Ich sehe große Gefahren, aber Agga sieht eine große Chance. Hoffen wir das mein Bruder Recht behält.
Auf Ugas Gesicht zeigte sich ein schiefes Lächeln.
In der Tat, die Zeit...Uga machte kehrt und betrat die Räumlichkeiten in den Nebrot dem neuen Tal den letzten Schliff gab.
„Nebrot, hör mir zu, ich habe wichtige Neuigkeiten.“
Nebrot seufzte und antwortete rauher als er beabsichtigt hatte. „Ich weiß, Du willst diesmal selber ins Ta..“
„Hör mir zu!“ schnitt Uga im das Wort ab.
„Ich gebe dir meine Anweisungen nur einmal und muss hier nicht ständig auftauchen und dich von der Arbeit abhalten. Du kennst deine Aufgabe!“
Nebrot nickte gehorsam und sah Slavomir sowie Trubatsch mit durchdringendem Blick an. Beide hatten plötzlich ein sehr großes Interesse an der Innendekoration des Raumes gefunden.„Das gilt auch für euch Zwei. Es gibt Ereignisse, die unsere volle Aufmerksamkeit erfordern. Ein alter Bekannter wird uns in diesem Zeitalter mit seiner Anwesenheit beehren. Auf Bitten Aggas wird er als Gleichgestellter an unsere Seite treten. Weder Agga noch ich werden ihn anleiten oder kontrollieren, er wird völlige Handlungsfreiheit bekommen!“
Aus Ugas Stimme war leichter Unmut zu entnehmen.
„Er ist einer von euch, und doch wird er über euch stehen!“„Ja, ihr vermutet richtig. Enzio ist zurück!“
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Re: Blick in die Zukunft
ZitatAlles anzeigen*plumps*
Enzio wischte sich den Schweiß von der Stirn und warf achtlos eine leicht beschädigte Sanduhr in eine Ecke. Endlich war auch der letzte Sack seiner umfangreichen Ausrüstung in der Höhle. Warum muß das alles nur so schwer sein?! fragte er sich."Wo habe ich nur die Behälter mit dem süffigen Getränk gelassen?"
Die Karawane von Trubatsch müssten bald ankommen. Uga hatte ihn wie auch seinen Vater Agga zum Familientreffen gebeten. Natürlich wußte Enzio, dass Uga nicht nicht nur plaudern, sondern sich auch ein aktuelles Bild über ihn machte wollte. Ein Blick auf die Sonnenuhr zeigte Enzio, dass er schon wieder spät dran war.
Wie er als Halbgott der Zeit doch immer wieder in Zeitbedrängnis kam...Vor der Höhle war ein lautes Scharren von Lasttieren zu hören.
„Na also, mit ein paar kleinen Tricks werde ich schon noch pünktlich sein.“ Er griff seinen Beutel und bepackte die Lasttiere.
"Wen haben wir denn da?" Enzio erschrak. Eine Stimme wie Samtpapier - nur wesentlich lauter - schmiegte sich in seinen Gehörgang. "Gestatten, mein Name ist Skon-Tho, ich bin ein Händler. Was immer dein Begehren sein wird, ich kann es besorgen. Du willst verkaufen? Auch da bin ich der richtige! Alles mit Skon-Tho, das ist mein Motto!"Enzio blinzelte überrascht zu Skon-Tho herüber. "Ähm, ja? Äh.“ Enzio hatte total den Faden verloren. „Ich äh, ich bin Enzio, Aggas äh Sohn, äh Halbgott der Zeit!“
Skon-Tho lächelte und gab zurück. „Ah, ein Halbgott. Ich nahm an, dass sich alle weiterhin in Walhalla aufhielten, aber ja eine familiäre Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen. Entschuldige mich, ich muss auch schon wieder weiter, aber gerne komme ich wieder vorbei, um mit dir zu handeln. Als Halbgott hast du doch sicherlich ein paar interessante Sachen zu verkaufen.“Enzio nickte geistesabwesend. Der Händler hatte sich schon entfernt, als Enzio so langsam realisierte, dass er überhaupt da gewesen war.
Enzio sattelte das Lasttier und ritt davon. Er wollte eigentlich schon vor Stunden bei Uga sein, was er natürlich auch sein wird.