Rahmenstory Runde 5.5

  • Es war nur das leise Rauschen des Windes in den Blättern zu hören. Ein paar vereinzelte Sonnenstrahlen drangen durch das dichte Geäst. Das Gezwitscher einer Gruppe Vögel, die nach Käfern im trockenen Boden suchten, weckte ihn. Vorsichtig öffnete er die Augen und musterte seine Umgebung. Er richtete sich auf und klopfte Erde und Asche von seiner weißen Klufft. Zu seinen Füssen lag schlafend eine ihm sehr vertraute Person.


    Dem Mann in den weißen Gewändern huschte ein Lächeln über das Gesicht als er bemerkte, mit welch grimmig verzerrten Zügen sein Bruder am Boden lag.


    Er vernahm ein leises Plätschern. Behutsam, um seinen Bruder nicht zu wecken, bewegte er sich darauf zu. Langsam schob er zwei Äste zurück, die ihm einen Blick auf eine kleine Quelle freigaben.
    Plötzlich verspührte die weiße Gestalt wie ihn das Verlangen nach kühlen Nass überfiel...


    Nachdem er seinen Durst an der Quelle gestillt hatte lief er neben dem schmalen Rinsal flussabwärts.


    Als die Gestalt sich zu einer Blume hinab bückte bemerkte sie, wie still es geworden war.



    Anmerkung: Die Storyline der Runde 5.5 erzählt die Geschichte nur weiter, es wird keine Questen geben.

  • Silentium


    Von einer plötzlichen Angst erfasst erhob er sich rasch. Mit schnellen
    Schritten und fliegendem Gewand lief er zur Quelle zurück. Von dort
    bahnte er sich seinen Weg durch das Gestrüpp zu seinem Bruder. Wild
    keuchend und mit rasendem Herz erreichte er sein Ziel. Die Vögel waren
    verschwunden und nur ein verletzter Wurm wand sich zwischen den vertrockneten Blättern.


    Zu seiner Erleichterung fand er jedoch seinen Bruder immer noch ruhig schlafend am Waldboden vor. Man konnte förmlich den Stein hören, der Uga vom Herzen fiel, das durch die Aufregung und der Anstrengung wild klopfte. Nachdem sich sein Puls wieder beruhigt hatten weckte er sanft seinen Bruder.


    Eine Frage die bis jetzt vom Erkundungsdrang verdrängt worden war, drängte sich nun wissbegierig in den Vordergrund. "Wie waren sie an diesen Ort gelangt? Was hatte sie hierher geführt?"


    "Mein Bruderherz, wie sind wir nur an diesen Ort gelangt? Hier wachsen
    Pflanzen, entspringen Quellen und die Sonne lacht vom blauen Himmel. Wie sind wir der Hölle auf Erden entkommen?", sprach Uga als Agga seine Auge öffnete.


    "Wo ist hier eine Quelle?" frage dieser wirsch und richtete sich auf. Fürsorglich klopfte er seinem Bruder den Staub von den Fellen. Uga ging voran und führte seinen Bruder zur Quelle. Auf dem Rückweg folgte er Agga auf Schritt und Tritt. Nachdem sie es sich auf einem Haufen Blätter gemütlich gemacht hatten, den Uga aufgehauft hatte, hob Agga seine Stimme. Gebannt richtete Uga seine Augen auf die Lippen seines Bruders.

  • Vergangenes


    " Zwei Tage, nachdem das Massiv in sich zusammen gebrochen war, trat ein Bote vor meinen Thron und bat um Audienz für seinen Gebieter. Ohne weiter zu Fragen bewilligte ich diese und am darauf folgenden Tag stand er vor mir. Der Alte Mann.


    Er trat vor und verneignete sich. Ich bat ihn Platz zu nehmen und fragte ihn wieso er gekommen war.
    Er begann zu erzählen und bat um Verzeihung für was das er angerichtet hatte.


    Aber lass uns am Anfang beginnen."


    Sie errinnerten sich an den erbitterten Kampf den sie gegeneinander geführt hatten. Sie hatten sich harte Schlachten in der bereits untergehenden Welt um den Besitz des Schädels geliefert. Verlustreich ihre Einheiten aufeinander prallen lassen. Das eine um das andere mal.


    Uga als auch Agga waren so damit beschäftigt gewesen ihre Streitigkeiten untereinander auszutragen, dass sie nicht bemerkten, wie die Häuptlinge auf der Jagt nach den Branderschnatzern, die Oberfälche der Welt verließen. Die Bewohner Iskras waren den seltsamen Wesen in die Gewölbe des inneren Massivs gefolgt. Dort, an jenem Ort, wurden die Häuptlinge des vergangenen Tales Zeuge eines Kampfes zwischen den Götzen Leben und Tod.


    Hätte man es nicht besser gewusst, würde man vermuten Leben und Tod spielten den Kampf nach, der über ihren Köpfen tobte. Die Götzen als Hauptdarsteller in den Rollen Ugas und Aggas.

  • Überstürzt


    Doch die beiden Brüder gaben dem Schauspiel eine Wendung.


    Sie sahen ein, das eine Beendigung ihres Kampfes ein Gewinn für beide
    war und machten sich daran einen Plan auszuhecken.
    Agga schlug vor mit ihren vereinten Truppen Leben und Tod zu
    bekämpfen und vernichtend zu schlagen.
    Uga stand dieser Idee eher skeptisch gegenüber und unterbreitete seinem
    Bruder seinen eigenen Vorschlag.


    Sie würden sich ihren Gegner gemeinsam einverleiben, mitsammt all ihren Fähigkeiten.
    Wie, das blieb vorerst Ugas Geheimnis und sein Schweigen hielt standhaft gegen Aggas neugierige Fragen.


    Nachdem Agga sich erst gegen den Vorschlags Ugas stellte,
    ließ er sich schließlich doch von seinem Bruder überzeugen.
    Auf Grund der Tatsache das die Armeen Uga und Aggas durch die vorangegangenen Feden stark geschächt war war dies auch die zweifellos feinere Lösung.


    ....ein paar Tage später...


    Uga war gerade dabei sich den Kopf über den Plan zur Übernahme von Leben und Tod zu zerbrechen als Agga ihn unliebsam in seinen Gedanken störte. Nervös zerrte er ihn zum Höhlenausgang und deutete in die Ferne....


    Was die Brüder nicht gewusst hatten war, dass der Alte Mann schon seit einiger Zeit daran arbeitete Uga und Agga mit Hilfe des Câr Tarca zu vernichten.
    Leider oder besser gesagt zum Glück für Uga und Agga, scheiterte dessen Plan. Wie bereits öfters geschehen, wie sollte es anders sein, an der Ungeduldigkeit einiger Häuptlinge der Talbewohner.
    Diese Voreiligkeit der Menschen führte, wie so macher Fehler in einer gefährlichen Zeremonie, zu großer Verwüstung. Die freigesetzten Kräfte warfen das Gleichgewicht des Tales aus den Fugen.


    So passierte was passieren musste. Es krachte an allen Ecken und Enden. Säulen aus Stein borsten wie Streichhölzer und Pfeiler knickten ein wie Strohhalme. Das Innere Tal fiel in sich zusammen.


    Eine steife Briese wehte gen Süden. Einige kamen unter Felsbrocken hervor gekrochen und kletterten an die Oberfläche. Nach dem sich der Staub verzogen hatte, waren jene die überlebt hatten geblendet. Sie erblickten erstmals seit langen wieder das Tageslicht.
    Die Überlebenden sammelten sich und entfernten sich so weit wie möglich von den überresten des Massivs.


    Plötzlich verbreitete sich ein brennender Gestank der in den Augen stach. Die Erde begann zu beben und der Fels brach auf.

  • Das Ende...


    An jenen Orten trat glühendes Gestein hervor und verbrannte alles das mit ihm in Berührung kam. Die Luft roch nach Schwefel und verbrannten Fleisch. Der Himmel war vom Rauch verdunkelt. Bald schon war fast alles von der Lava bedeckt.


    Uga und Agga hatten diese beunruhigenden Geschehnisse mit Besorgniss
    aufgenommen. Doch das war noch nicht alles. Der Boden sollte noch seine mächtigste Frucht hervorbringen. Getragen vom fließenden Gestein kam der Schädel an die Oberfläche.


    In dem Moment, als Câr Tarca ganz zu Oberst der Lava thronte wurde
    alles still. Das Klagen und Schreien der letzten Überlebenden
    verstummte. Die Sonne deren Strahlen schier vergeblich versuchten sich
    einen Weg duch den dichten Rauch zu bahnen beleuchteten das Geschehen nur schwach, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Trotzdem konnte man erkennen wie sich Blitze in der Nähe des Schädels entluden. Die Luft knisterte regelrecht.


    Plötzlich und mit einem lauten Knall kam die ganze Macht des Schädels zum Vorschein.


    Eine rießige, alles mit sich reißende Druckwelle entlud sich in alle Richtungen. Nun verglühte auch der letzte Grashalm und nicht einmal Asche blieb zurück"



    Was die beiden Brüder nicht mehr mitbekamen war, wie die Scherben des einst so mächtigen Schädels zischend in der Lava verglühten.
    Uga und Agga waren bereits durch die Energie des zerfallenden Schädels aus dem Tal geschleudert worden und mit ihnen die Götzen Leben und Tod und der Alte Mann.


    Als Agga geendet hatte wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Es war unerträglich heiß geworden.
    Uga bemerkte wie sein Magen nach Essen verlangte und machte sich mit Agga auf die Suche. Sie gingen einige Zeit der Sonne entgegen bis der Wald lichter wurde.

  • Der Vorhang fällt


    Uga und Agga traten aus den Bäumen heraus. Sie befanden sich auf einer Anhöhe, hinter ihnen der Wald und vor ihnen ein Abgrund.


    Dahinter erstreckte sich eine Wüste aus Stein und Sand, bis sie in weiter ferne mit dem Horizont verschmolz. An einigen Stellen hatte der Wind tiefe Kerben und Schluchten in den Fels getrieben.


    Zur gleichen Zeit im verlassenen Tal, weinte die Erde und der Himmel seinen Bewohnern nach.


    Câr Tarca war zerstört worden und das Tal nun leblos. Die Luft roch plötzlich nach Regen. Ein leises Zischen ertönte als die Tropfen auf dem heißen Gestein verdampften...